Am 28. April wird in Brasilien der Tag der Caatinga begangen. Die von Trockenwälder geprägte Caatinga gilt als weltweit einzigartig und als äußerst bedroht. Allein im brasilianischen Bundesstaat Pernambuco hat sie in den vergangenen Jahren 51 Prozent an die Landwirtschaft verloren.
Mit Ausstellungen, Aktionen und Eventen soll in Brasilien am “Dia Nacional da Caatinga“ auf die halbtrockene Strauch- und Steppenlandschaft aufmerksam gemacht werden, die vor allem im Nordosten des Landes präsent ist.
In zehn Bundesstaaten Brasiliens prägt die Caatinga große Bereiche der Landschaft. Nach einer Erhebung des Centro de Pesquisas Ambientais (Cepan) und des Laboratório de Ecologia Aplicada der Universität Pernambuco (UFPE) hat sie allerdings schon etwa die Hälfte ihrer Fläche verloren.
Ersetzt wurde sie vor allem durch intensive Landwirtschaftsflächen und Weiden für die Rinderhaltung.
Ziel der Studie war es nicht nur, die Bedrohungen dieses einzigartigen Bioms herauszufinden. Sie soll ebenso als Grundlage für Projekte zur Wiederherstellung und Aufforstung dienen, sowie für die Ausweisung von Schutzeinheiten wie Nationalparks oder Naturschutzgebiete.
Deren Bedeutung ist für die Pflanzen- und Tierwelt enorm. Erst im vergangenen Jahr ist in der Caatinga Bahias der Nationalpark Boqueirão da Onça gegründet worden. Mit ihm sollte vor allem dem in der Caatinga nahezu ausgestorbenen Jaguar und Puma ein Rückzugsgebiet geboten werden. Jetzt haben Forscher bereits erste Signale einer Wiederbesiedlung des Gebietes mit Jaguars entdeckt.
Laut der neuesten Ausgabe der Roten Liste bedrohter Tierarten Brasiliens beherbergt die Caatinga 182 gefährdete Tierarten. Von diesen kommen 46 ausschließlich in der Caatinga vor. Auch darauf soll am Tag der Caatinga verwiesen werden.