Vor drei Jahrzehnten hat der brasilianische Indigenensprecher Raoni in Europa an der Seite des Rockstars Sting in Europa auf die Probleme seines Volkes der Caiapó und die des Amazonas-Regenwaldes aufmerksam gemacht. Jetzt befindet er sich wieder auf Europa-Reise, um Unterstützung für den Schutz der indigenen Völker und des größten tropischen Waldes der Welt zu suchen.
Der steht nach wie vor unter dem Druck der Holzmafia, der sich ausbreitenden, intensiven Landwirtschaft und des Bergbaus. Brasiliens Regierung unter dem rechtspopulistischen Präsident Jair Bolsonaro hat zudem deutlich gemacht, dass sie eine wirtschaftliche Ausbeutung Amazoniens anstrebt.
Sowohl von Bolsonaro als auch Brasiliens Umweltminister Ricardo Salles werden die Kontrollen der Umweltbehörden zur Eindämmung der Kahlschläge kritisiert.
Eine Million Euro will Raoni Metuktire für den Schutz des Amazonas-Regenwaldes und des Indio Territoriums Xingu sammeln, wie es von der Organisation Forest Virgin heißt, dessen Ehrenpräsident Raoni ist.
Mit dem Geld sollen verschiedene Projekte finanziert werden, wie ein grüner Zaun mit Bambus zur Begrenzung des Indiotreservats Xingu. Geplant ist ebenso der Kauf von Drohnen und anderen Hilfsmitteln zur Kontrolle der Region vor Invasionen durch die Holzmafia sowie zur Vorbeugung von Waldbränden. Die Verbesserung der Gesundheitsvorsorge und Schuleinrichtungen sind weitere Punkte.
Bereits getroffen haben sich Raoni und drei weitere Indio-Vertreter mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Er hat seine Unterstützung zugesichert und bekanntgegeben, dss Frankreich 2020 ein Treffen der indigenen Völker ausrichten wird.
Am Freitag (17.) haben die indigenen Repräsentatnen Brasiliens zudem an einer Demonstration zum Weltklimaschutz in Brüssel teilgenommen.
Drei Wochen wird Raoni durch Europa reisen und sich mit führenden Persönlichkeiten verschiedener Länder treffen. Auch ein Besuch beim Pabst steht auf dem Programm. Bereisen wird der mittlerweile 89-Jährige neben Frankreich auch die Schweiz, Italien, Belgien und andere Länder.