Albert Einstein und Brasilien sind eng miteinander verbunden. Die brasilianische Stadt Sobral war es, in der vor einhundert Jahren mit einer Sonnenfinsternis der Grundstein für den Beweis der Relativitätstheorie gelegt worden ist. Der Eclipse ist dort sogar ein eigenes Museum gewidmet.
Sobral galt vor hundert Jahren als weltweit bester Ort, um dort das Himmelsereignis zu verfolgen. Aus England und den USA waren Physiker und Astronome angereist. Während sie auf dem Hauptplatz der damals noch dörflichen Stadt ihre Teleskope und Kameras aufbauten, flüchteten etliche Bewohner Sobrals in die Kirchen, weil sie den Weltuntergang befürchteten.
Geschehen ist dies am 29. Mai 1919. Zwischen 8:48 Uhr und 9:03 Uhr lag die Sonne total im Schatten des Mondes. Nur deshalb war es möglich, die Position der der Sonne nahen Planeten während des Tages auszumachen.
Die dabei entstandenen Fotos wurden später mit in der Nacht gemachten Aufnahmen verglichen. Dem schlossen sich Berechnungen an. Bis letztlich nachgewiesen wurde, dass die einzige Konstante des Universums die Lichtgeschwindigkeit ist. Im November 1919 wurde in London schießlich das Fundament der Relativitätstheorie Einsteins öffentlich anerkannt.
In Brasilien rutschte der eigene Anteil an diesem weltbewegenden Ereignis vorerst in die Vergessenheit. Zu seinem 80sten Jubiläum wurde dann aber in Sobral ein eigenes Museum eröffnet, das der Sonnenfinsternis von 1919 und den damit verbundenen Arbeiten zum Beweis der Theorie Einsteins gewidmet ist.
Das Museu da Eclipse wurde in den vergangenen zwei Jahren renoviert. Jetzt ist es samt einem Planetarium pünktlich zum hundertjährigen Jubiläum wieder geöffnet worden. Darüber hinaus hat Sobral eine Statue Albert Einsteins bekommen. Der sitzt jetzt auf einem Felsblock und erinnert Touristen und Bewohner an die Rolle Sobrals bei der Beweisführung der Relativitätstheorie.
Gefeiert wird das Jubiläum ebenso mit Ausstellungen in verschiedenen Städten Brasiliens, Theaterauffühhrungen, thematischen Briefmarken und dem ersten internationalen Eclipsen-Treff in der nordostbrasilianischen Stadt Sobral.