Im Botanischen Garten New Yorks kann bis Ende Setember mit einer Ausstellung ein Stückchen der brasilianischen Tropen erlebt werden. Gewidmet ist die bisher größte Ausstellung der renommierten Einrichtung einem der bedeutendsten Landschaftsarchitekten des 20. Jahrhunderts, dem Brasilianer Burle Marx (1909 – 1994).
Der Landschaftsarchitekt, Maler, Bildhauer und Botanikliebhaber hat mit seinen Werken Geschichte geschrieben, Zeichen gesetzt und für ein Umdenken gesorgt.
Bei einem einjährigen Aufenthalt als Jugendlicher in Berlin entdeckte er das Tropenhaus des botanischen Gartens der FU Berlin. Dort lernte er die Pflanzen und Botanik seiner Heimat schätzen und lieben.
Die Pflanzenwelt Brasiliens kam bis dahin in den Gärten und Parkanlagen des südamerikanischen Landes kaum zum Einsatz. Stattdessen waren diese nach europäischen Vorbild angelegt und mit Pflanzen des alten Kontinents bestückt.
Burle Marx änderte dies. In der nordostbrasilianischen Stadt Recife gab er in den städtischen Anlagen Pflanzen der brasilianischen Caatinga Raum. In anderen waren es die bis dahin verpöhnten tropischen Pflanzen.
Fündig wurde er in den üppigen Regenwälder seiner Heimat. Etliche von ihm entdeckte Pflanzen tragen seinen Namen. Auf sein Lebenswerk gehen über 2.000 Gärten und Parks. Auch das berühmte Wellenmosaik der Copacabana stammt aus seiner Feder.
In Caracas (Venezuela) zeichnet er für den Parque Generalismimo Francisco de Miranda verantwortlich, in Washington (USA) für die Botschaft Brasiliens.
Drei Jahre ist in New York an der Ausstellung geplant und gearbeitet worden. Bereiche des Botanischen Gartens wurden umgearbeitet und mit über 80 tropischen Pflanzenarten bestückt, um den Besuchern ein Eintauchen in die Kunst und die tropische Welt Burle Marx eintauchen zu lassen.