Im Atlantischen Regenwald ist zwischen 2017 und 2018 die bisher geringste Kahlschlagsrate der vergangenen drei Jahrzehnte registriert worden. Allerdings sind von ihm nur noch Reste übrig. Werden alle Restflächen zusammengezählt, sind gerade einmal 12,4 Prozent seiner ursprünglichen Fläche erhalten.
Von den Epxerten wird der Rückgang der Zerstörung des Atlantischen Regenwaldes deshalb als besonders wichtig eingestuft. Als die Stiftung SOS Mata Atlântica und das brasilianische Raumforschungsinstitut Inpe vor 30 Jahren mit den Aufzeichnungen der Kahlschläge begannen, hat der Küstenregenwald alle vier Minuten die Fläche eines Fußballfeldes verloren.
Zwischen 2017 und 2018 waren es “nur“ noch 113 Quadratkilometer. Registriert wurde damit ein Rückgang von 9,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Dazu beigetragen haben mehrere Maßnahmen wie Kontrollen und ebenso die Aufklärung und Einbeziehung der Bevölkerung in den Schutz dieses einzigartigen Regenwaldes. 2006 wurde zudem ein Gesetz zum Schutz dieses Bioms erlassen.
Der Atlantische Regenwald ist über 17 Bundesstaaten Brasiliens verteilt. In neun von ihnen wurde eine Null-Kahlschlagsrate registriert. Als “nicht akzeptierbar“ werden hingegen die Rodungsraten in den Bundesstaaten Minas Gerais, Paraná, Piauí, Bahia und Santa Catarina eingestuft. In Minas Gerais wird nach wie vor gerodet, um aus dem Holz-Kolhe für die Industrie herzustellen.
Vor der Ankunft der Europäer bedeckte der Atlantische Regenwald beinahe den gesamten Küstenstreifen des heutigen Brasiliens. Dort leben mittlerweile etwa 70 Prozent der Bevölkerung des Landes, befinden sich Metropolen wie São Paulo und Rio de Janeiro.