Die brasilianische Stadt Paraty und die Insel Ilha Grande haben von der Unesco den Titel des Welterbes erhalten. Bedacht wird mit dem Titel dabei sowohl das Kulturerbe als auch die Natur der Region mit ihrer hohen Artenvielfalt und landschaftlichen Reizen.
Der gemischte Titel als Unesco-Welterbe der Kultur und Biodiversität ist in Südamerika eine Neuheit. Das an der Costa Verde Brasiliens liegende Paraty und die nahe liegende Ilha Grande sind die ersten, die mit diesem ausgezeichnet wurden.
Das im portugiesischen Stil erbaute Paraty ist mit seinem gut erhaltenem Zentrum und architektonischen Schätzen ein kulturelles Kleinod. Gleichzeitig liegt es in einer Region, die durch seine reichhaltige Natur bekannt ist. Vorherrschend ist der Atlantische Regenwald, der als einer der artenreichsten Regenwälder der Welt gilt.
Neben dem unter Denkmalschutz stehenden, historischem Zentrum weisen Paraty und Ilha Grande weitere Schutzgebiete auf, wie den Nationalpark Serra da Bocaina, den staatlichen Schutzpark der Ilha Grande, das Biologische Reservat Praia do Sul und das Schutzgebiet Cairuçu. Gemeinsam umfassen sie beinahe 149.000 Hektar.
Die zum Munizip Angra dos Reis gehörende Bucht von Ilha Grande ist wiederum mit 187 Inseln bestückt. Dort befindet sich auch das Schutzgebiet Área de Proteção Ambiental de Tamoios. Das ist unlängst durch die Aussagen des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro in die Medien geraten.
Ausgerechnet diese landschaftlich herausragende und artenreiche Region will der Rechtspopulist in ein mexikanisches Cancun verwandeln, um die Wirtschaft anzukurbeln.
Der nun von der Unesco erteilte Titel spielt in die Hände der Kritiker der Pläne Bolsonaros. Wird mit ihm doch Landschaft, Natur und Kultur ausgezeichnet und deren Erhalt angeregt. Darüber hinaus wird mit ihm der Öko-Tourismus gefördert, der schon jetzt ein wichtiges Standbein der Region ist.