Die Küste im Süden des brasilianischen Bundesstaates Bahia weist nicht nur eine eindrucksvolle Landschaft auf. Sie ist ebenso Heimat von bedrohten und seltenen Vogelarten. Ein Beispiel ist der 16 Zentimeter große Kolibri mit weißem Schwanz, der Beija-flor rabo-branco-de-margarette. Er gilt als einer der seltensten Vögel Brasiliens.
Bekannt ist der Bereich Südbahias in Brasilien als “Costa do Descobrimento“ (Küste der Entdeckung), weil dort im Jahr 1500 Pedro Álvares Cabral und seine Schiffsmannschaft an Land gegangen sind.
Jetzt hat das Team von “Terra da Gente“ bei einer Expedition dort etliche seltene Vogelarten entdeckt. Beispiele dafür sind der Kolibri beija-flor-rabo-branco-de-margarette, der nachtaktive Urutau-de-asa-branca, der Anambé-de-asa-branca und die Tiriba-grande.
Gemein haben sie, dass der Atlantische Regenwald auf Meereshöhe ihr Lebensraum ist. Weil er in küstennahen und ebenen Bereichen vorkommt, sind von diesem nur noch Reste übrig. Auch das ist ein Grund, warum viele der auf ihn angewiesenen Tierarten als bedroht gelten, wie der Ornithologe Luciano Lima erklärt.
Der Urutau-de-asa-branca wird in Brasilien auch “Geistervogel“ genannt. Lange war er für die Ornithologen ein Rätsel. Über 150 Jahre hat es gedauert, bis die Forscher ein Exemplar von ihm zu Gesicht bekommen haben. Tagsüber verharrt der nachtaktive Vogel an Baumstämmen und ist von diesen kaum zu unterschieden.
Die 30 Zentimeter große Tiriba-grande ist ein exklusiver Sittich Brasiliens, der durch sein buntes Federkleid auffällt. Nur 19 Zentimeter misst der vom Aussterben bedrohte, weinrote Anambé-de-asa-branca. Unter Vogelliebhabern gilt er wegen seiner Schönheit und Seltenheit als Juwel.