In Rio de Janeiro wird mit drei Jahren Verspätung nun doch endlich das versprochene Erbe der olympischen Spiele Rio-2016 umgesetzt. Versprochen wurde ein “Floresta dos Atletas“, ein Wald der Athleten. Mit dessen Aufforstung ist nun im Parque Radical de Deodoro begonnen worden.
Das Legen der Samen in Töpfe war einer der Höhepunkte bei der Eröffnungszeremonie der Olympiade in Rio de Janeiro. Die Olympiade sollte nachhaltig sein und sie sollte grüne Spuren hinterlassen. So war es versprochen worden.
Insgesamt 13.725 Samen von 207 verschiedenen Baumarten, die im Atlantischen Regenwald heimisch sind, haben die olympischen Athleten gepflanzt. Dann ist nicht mehr viel passiert. Die Töpfe wurden einer Firma übergeben. Während diese die Bäumchen gehegt und gepflegt hat, wurde darüber diskutiert, wer für die Kosten der Pflanzung aufkommen soll.
Im vergangenen Jahr verkündete das Olympische Komitee Brasiliens, dass es keinen Vertrag über die Pflanzung der Bäume unterschrieben habe. Darüber hinaus war ihm das Geld ausgegangen.
Jetzt hat die Prefeitura Rio de Janeiros eine Lösung gefunden, ohne in die Kassen des Munizips greifen zu müssen. Für die Kosten sollen vielmehr Unternehmen aufkommen, die wegen Umweltbeeinträchtigungen zu Ausgleichsmaßnahmen verpflichtet wurden.
Der Wert der Ausgleichsmaßnahmen wird auf 3,3 Millionen Reais beziffert (umgerechnet derzeit etwa 750.000 Euro). Abgedeckt werden damit die Schulden für die Pflege der Bäumchen und die Pflanzung, wie es heißt.
Die ersten 75 Bäume sind im Parque Radical de Deodoro bei einer feierlichen Zeremonie und im Beisein einiger Athleten gepflanzt worden. Die restlichen der über 13.000 Bäumschen sollen ihnen innerhalb eines Jahres folgen.
Geplant ist ebenso, neben dem zehn Hektar umfassenden Floresta dos Atletas den Floresta da Zona Oeste anzulegen. Entstehen würden damit insgesamt 230 Hektar Wald, der einmal ein Bindeglied zwischen den Regenwäldern der Serra de Madureira und dem Maciço da Pedra Branca sein soll.