Die Schwarz-Weiß-Fotografien des Brasilianers Sebastião Salgado stechen überall hervor. Das war auch bei der Frankfurter Buchmesse so. Dort ist ihm nun der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen worden. Er ist damit der erste Fotograf überhaupt, dem diese Ehrung zuteil wird.
Ein Foto-Graph beschreibe die Welt mit Licht und Schatten immer wieder neu, sagte Wim Wenders bei der feierlichen Verleihung des Preises in der Frankfurter Paulskirche. Der Regisseur hat Salgado 2014 in seinem Dokumentarfilm “Das Salz der Erde“ porträtiert.
Geehrt wurde Sebastião Salgado nicht nur für sein fotografisches Werk, wie es hieß, sondern ebenso, für seine Initiative des in der Region des Rio Doce gelegenen Instituto Terra. Dort haben der 75-Jährige und seine Frau Lélia auf eine ausgeräumte Landschaft in einen Wald verwandelt. Auf einer etwa 700 Hektar umfassenden Fläche haben sie über 2,5 Millionen Bäume gepflanzt.
Salgados Bilder sind aufrüttelnd. Er dokumentierte den Genozid in Ruanda und ebenso die größte Tagebaugoldmine der Welt, die Serra Pelada, in der zehntausende Menschen nach Gold gegraben haben. In seinem jüngsten Projekt stehen die Natur und die Urvölker im Mittelpunkt. In Buchform soll das Projekt Amazônia 2021 erscheinen.
Neben Salgado waren bei der Frankfurter Buchmesse auch weitere Autoren aus Brasilien vertreten, wie der preisgekrönte Luiz Ruffato, der eine deutsche Neuerscheinung (“Das Buch der Unmöglichkeiten“) und sein neues Buch “O Verão Tardio” vorgestellt hat.
An Workshops, Lesungen und Vorträgen waren ebenso die brasilianische Schriftstellerin Carola Saavedra, der Multimedia-Autor Fred Di Giacomo und der erst 20-jährige “Straßen Best Seller“ Alexandre Ribeiro beteiligt.