Brasilien sorgt sich einmal mehr um seinen Fußball-Star Pelé. Wegen gesundheitlicher Probleme erscheint der heute 79-Jährige kaum mehr in der Öffentlichkeit. Er lebt zurückgezogen und leidet scheinbar an Depression, wie sein Sohn Edinho in einem Interview sagt.
“Er ist sehr gebrechlich, was seine Mobilität angeht“, sagt Edinho in einem Interview für das Online-Sportmagazin GloboEsporte.com und spricht von einer Depression. “Stell dir vor, er der König, war immer eine so beeindruckende Person und heute kann er nicht mehr richtig gehen.“ Das beschäme ihn und er habe sich sehr zurückgezogen, so Edinho.
Auch wenn das Interview in voller Länge erst am Donnerstag (13.) ausgestrahlt wird, schlägt es schon jetzt Wellen. Pelé ist Idol ganzer Generationen. Er gilt als einer der besten Fußballer aller Seiten und hat die Welt mit seiner Kunst begeistert.
Er steht aber auch für ein Fair-Play. Mit 1.281 Toren hält Pelé einen Weltrekord. Nach dem Ende seiner Karriere hat sich der charismatische Fußball-König aktiv für den Sport eingesetzt und war Unesco-Botschafter. Er war gefragter Interviewpartner, hat sich gegen die Korruption im brasilianischen Fußball eingesetzt und war ebenso Propaganda-Boy und trat in Filmen und Novelas auf.
Wegen Problemen an der Hüfte ist Pelé 2012 eine Prothese eingesetzt worden. Vier Jahre später musste er sich einer weiteren Operation unterziehen. Sein Sohn sagt, die anschließende Rehabilitation sei nicht richtig gewesen. Eine weitere Operation gab es 2015 wegen Rückenproblemen. Heute benötigt die Fußball-Legende zum Gehen eine Gehhilfe.
Im April vergangenen Jahres hat Brasilien aber wegen eines anderen Gesundheitsproblemes Pelés den Atem angehalten. Mit hohem Fieber wurde er in ein Krankenhaus in Paris gebracht. Der Grund war eine Harnwegsinfektion. Harnsteine, Blasenentzündung und Nierenprobleme plagen Pelé indes schon seit Jahren. Erschwerend hinzu kommt, dass ihm 1977 eine der Nieren entfernt worden ist.
Anlässlich der 50sten Jahrfeier zu seinem tausendsten Tor im November 2019 sagte Pelé nach einer Reportage im italienischen Gazzetta dello Sport, dass er sich trotz einer kleinen Krankheit gut fühle. Aber es sei so, als hätte Gott ihn um die Rechnung gebeten, so Pelé.
Abgesehen vom Alter und seinen gesundheitlichen Problemen gehe es seinem Vater aber gut, sagt Sohn Edinho. Das Haus wolle er aber nicht mehr verlassen, weil er beschämt und niedergeschlagen sei.