Patrícia Ferreira Pará Yxapy gehört zum indigenen Volk der Mbyá-Guarani. Sie ist Filmemacherin, Künstlerin, Professorin und Vorreiterin. Während der Berlinale ist ihrem Werken jetzt im SAVVY Contemorary – The Laboratory of Form Ideas eine Ausstellung gewidmet.
“Letter from a Guarani Woman in search of the land without evil“ ist die Ausstellung überschrieben, die von der brasilianischen Künstlerin, Filmemacherin und Kuratorin Anna Azevedo zusammengestellt wurde.
Inspiriert ist sie an der Geschichte der Guarani-Indios und ihren Mythen, der Vertreibung des Volkes von ihrem Gebiet und ihrer Suche nach einem utopischen Land, dem spirituellen Weg zum Land ohne Übel. Es ist eine Erzählung, die in die Kultur der Guaranis eintaucht und ebenso die Bedrohungen verdeutlicht.
Dies geschieht über Videoinstallationen, Fotografien, Zeichnungen, Skulpturen und Kunsthandwerk. Darüber hinaus stehen Film- und Tonausschnitte für briefe einer indigenen Frau, die an die Nichtindigenen adressiert sind.
“Intime, zarte und schmerzhafte Gedanken reflektieren über das Weibliche, über Spiritualität, Kolonialisierung und die Beziehung zu Land“, heißt es in der Ausstellungsbeschreibung von SAVVY Contemporary.
Die Bedrohungen der indigenen Völker Brasiliens haben sich über die Jahrhunderte hinweg kaum geändert. Seit der Wahl des ultrarechten Jair Bolsonaro zum Präsidenten Brasiliens haben sie sich zudem noch verstärkt. Landinvasionen, illegale Abholzungen, illegale Goldschürfungen, die Zerstörung der den Indios angestammten Lebensräume und Landkonflikte, Gewalt und Vorurteile haben zugenommen.
Von den Indigenen Brasiliens wird die Film- und Videokunst als ein Weg ihres Kampfes ums Überleben und ihre Anerkennung gesehen. Patrícia Ferreira Pará Yxapy ist dabei eine der aktivsten Frauen in diesem Bereich.
Sie ist Co-Gründerin des Mbyá-Guarani Cinemas und unterstützt das Projekt “Vídeo nas Aldeias“ (Video in den Indio-Dörfern) aktiv. Über das Projekt hat sie einst selbst die Kraft der bewegten Bilder schätzen gelernt und ihre Karriere begonnen.
Patrícia Ferreira Pará Yxapy lebt im Süden Brasiliens im Dorf Ko’enju bei São Miguel das Missões. Sie hat visuelle Kunst studiert und ebenso Sozial-Anthropology. Sie ist Professorin der Academia Internacional do Cinema und Künstlerin.
Unterstützt wurde die Ausstellung bei der Berlinale vom Goethe-Institut Rio de Janeiro. Zu sehen ist sie vom 19. Februar bis zum 15. März im SAVVY Contemporary (Plantagensraße 31) in Berlin.