Ticker zum Coronavirus in Brasilien: 26. März 2020

Die Zahl der mit dem neuen Coronavirus infizierten Menschen ist in Brasilien am Donnerstag um 482 auf 2.915 gestiegen. Registriert wurden zudem insgesamt 77 Todesopfer, 20 mehr als am Vortag. 58 Menschen sind in São Paulo an den Konsequenzen der Lungenkrankheit Covid 19 gestorben. São Paulo hat zudem bei den schweren Krankheitsfällen in nur einem Tag einen Anstieg von 42 Prozent registriert.

Kampf gegen den Coronavirus – Foto: Max Haack/Secom

Spendenaufruf
“Die nächsten 30 Tage werden sehr schwierig sein“, so João Gabbardo dos Reis vom Gesundheitsministerium, der in den kommenden Wochen mit einem weiteren Anstieg der Coronavirus-Infektionen rechnet. Schutzausrüstungen werden stellenweise allerdings schon jetzt knapp. Eingerichtet hat das Gesunheitsministerium deshalb eine Plattform für Spenden. Etliche Unternehmen, Banken, Einrichtungen und Organisationen haben bereits gespendet. Kosmetikunternehmen und Getränkehersteller haben Desinfektionsmittel hergestellt und Banken wollen Covid-19-Tests bezahlen. Plattformen wurden auch von Privatleuten eingerichtet, die Spenden direkt an bestimmte Krankenhäuser weiterleiten.

Dreifach-Epidemie
Brasilien steckt in einem dreifachen Dilemma. Neben der Ausbreitung des Coronavirus wird ebenso mit einer Grippe-Epidemie gerechnet, da in dem südamerikanischen Land der Winter und damit die Grippezeit bevorsteht. Hinzu kommt Dengue, das schon jetzt für eine hohe Zahl von Erkrankungen geführt hat.

Kirchen bleiben bei Quarantäne außen vor
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat religiöse Einrichtungen als wesentlich deklariert. Damit könnten theoretisch auch bei der Verhängung einer Quarantäne Messen und Gottesdienste stattfinden. Von den christlichen Kirchen und Repräsentanten verschiedener Religionen wurde dies umgehend kritisiert. Die Nationale Bischofskonferenz Brasiliens hat angekündigt, dass die Kirchen dennoch weiter geschlossen bleiben.

Häfen machen dicht
Nach einem am Donnerstag erlassenen Dekret dürfen in Brasilien in den kommenden 30 Tagen keine Kreuzfahrtschiffe mehr anlegen. Verboten wurden ebenso die Einreise per Schiff. Von der Maßnahme ausgenommen sind Frachtschiffe.

Kreuzfahrttourist stirbt
Über Wochen lag vor Recife ein Kreuzfahrtschiff fest. Einer der Touristen des Schiffes war an Covid-19 erkrankt und deshalb in einem Krankenhaus in Recife behandelt worden. Am Donnerstag (26.) ist der kanadische Tourist nun verstorben. Die weiteren 600 Passagiere des Kreuzfahrtschiffes wurden mittlerweile in ihre Heimatländer zurückgeflogen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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