Ticker zum Coronvvirus in Brasilien: 28. März 2020

Brasilien zählt beinahe 4.000 bestätigte Covid-19-Fälle. Nach den vom Gesundheitsministerium vorgelegten Daten waren am Samstag (28.) 3.904 Menschen mit dem Coronavirus infiziert und damit 487 mehr als am Vortag. Die Zahl der Todesopfer ist um 22 auf 114 angestiegen. Allein im Südosten sind bisher 97 Menschen an Covid-19 gestorben. Auf den Bundesstaat São Paulo entfallen dabei 84 Todesfälle.

Depot zur Verteilung Cesta Basicas (Lebens- und Haushaltsmittelpakete) – Foto: Marco Santos/AgenciaPara

Langsame Ausbreitung
In den vergangenen Tagen war die Zunahme der Covid-19-Fälle niedriger als erwartet. Eingeräumt wurde dies bei einer Pressekonferenz des Gesundheitsministeriums. Ausgegangen wurde von täglich 30 Prozent Neuzugängen. Tatsächlich sind die Zahlen in den vergangenen sechs Tagen täglich um maximal 22 Prozent gestiegen.

Entwarnung gibt es dennoch nicht. Vielmehr steht Brasilien erst am Fuß des Berges, wie Wanderson Oliveira vom Gesundheitsministerium sagte. Inwieweit die Ausgangsbeschränkungen zum geringeren Anstieg beigetragen haben, läßt sich laut Oliveira indes noch nicht sagen.

Daheimbleiben ist besser
Während von der Regierung Jair Bolsonaros ein Video vorbereitet worden ist, in dem lediglich die Isolierung von über 60-Jährigen und Menschen mit Erkrankungen die Rede ist, hat Gesundheitsminister Luiz Henrique Mandetta am Samstag (28.) bei einer Pressekonferenz zur Beibehaltung der Ausgangsbeschränkungen für alle aufgerufen.

Wer kann, sollte zu Hause bleiben, um die Ansteckungszahlen zu verringern und so eine Überbelastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Auch von einer Wiederaufnahme des Schulunterrichts will Mandetta vorerst nichts wissen.

Solidaritätswelle
Mit den Coronavirusfällen steigt auch die Solidarität. Restaurants kochen für Obdachlose und Senioren, Familien kochen und verteilen essen, Kirchen werden zu Organisationsstätten für Spenden an die Ärmsten. Entwickelt wurde eine App, über die Menschen aus allen Ecken Brasiliens Essen für Bedürftige in Rio de Janeiro spenden können.

Gemeinsam mit der Sporteinrichtung Academia Pérolas Negras verteilt die Organisation Viva Rio in zwölf Favelas Rio de Janeiros “Cestas básicas“ (Lebens- und Haushaltsmittelpakete). Auch sie erhalten via Internet Spenden. Ähnliche Aktionen gibt es ebenso in São Paulo und vielen anderen Städten des Landes. Selbst Wasser wird gesammelt, um die Favelabewohner ohne Trinkwasserversorgung mit Wasser zum Händewaschen zu versorgen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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