Gesundheitsminister Luiz Henrique Mandetta spricht von schweren Wochen, die Brasilien bevorstehen. Am Dienstag (7.) wurden in dem südamerikanischen Land erstmals mehr als einhundert Covid-19-Todesopfer innerhalb von 24 Stunden beklagt. Mit 114 Toten ist die Zahl der Todesopfer auf 667 angestiegen.
Die Letalität wird vom Gesundheitsministerium mittlerweile mit 4,9 Prozent angegeben. Mit 1.661 Neuzugängen an nur einem Tag ist die Zahl der auf Covid-19 positiv getesteten Menschen in Brasilien auf 13.717 gestiegen. Am stärksten betroffen ist der dichtbesiedelte Südosten, mit 8.138 Infizierten, 477 Todesfällen und einer Sterberate von 5,9 Prozent.
Mit WM-Toren gegen Pandemiestreß
Weil auch in Brasilien angesichts der Coronaviruskrise die Fußballstadien derzeit leer bleiben, werden via Fernsehen Revivals ausgestrahlt. Damit die schwere Zeit ein wenig versüßt wird, gibt es am Ostersonntag das WM-Finale von 2002 zu sehen. Bei dem hat die brasilianische Seleção die deutsche Elf besiegt.
Sambschulen nähen Schutzausrüstung für Krankenhäuser
Vor wenigen Wochen haben sie noch an den wundervollen Kostümen gearbeitet, mit denen Porta Bandeira, Mestre Sala und tausende Mitglieder der Sambaschulen bei ihren prachtvollen Paraden im Sambódromo Rio de Janeiros das Publikum begeistert haben.
Jetzt nähen die Schneiderinnen der Elite-Sambaschulen Unidos de Padre Miguel und Vila Isabel Schutzkleidung für Krankenpfleger, Krankenschwestern und Ärzte der Krankenhäuser Rio de Janeiros. Allein im Hospital Municipal Ronaldo Gazolla werden täglich etwa 2.000 dieser Einmal-Schutzanzüge benötigt.
Die kommen nun künftig aus den Ateliers der Sambaschulen. Fleissige Hände des aktuellen Champion der Sambaparaden, Unidos do Viradouro, nähen zudem Mundschutze. Die sollen an die Bevölkerung und insbesondere ältere Menschen verteilt werden. In die Hilfsaktion eingetreten sind mittlerweile schon mehrere der Elite-Sambaschulen.