Brasilien hat nach offiziellen Angaben am Montag (14.) 23.430 Covid-19-Fälle registriert, 1.261 mehr als am Vortag. Die Zahl der Todesopfer wird vom brasilianischen Gesundheitsministerium mit 1.328 angegeben, was einer Zunahme von 105 Verstorbenen innerhalb von 24 Stunden entspricht.
Tatsächliche Zahlen der Covid-Infektion weit höher
Zwei am Montag veröffentlichte Studien zeigen, dass die tatsächlichen Zahlen der Covid-19-Infektionen in Brasilien um zehn bis zwölf Mal höher liegen, als die vom Gesundheitsministerium veröffentlichten Daten. Durchgeführt wurden die Studien von zwei Universitäten des Bundesstaates São Paulo.
Sie berufen sich bei ihren Konstationen auf die hohe Zahl der immer noch nicht ausgewerteten Covid-19-Tests und die geringe Zahl der bisher durchgeführten Tests. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro glaubt hingegen, dass das “Virusproblem allmählich verschwindet“, wie er in einer Live-Ausstrahlung einer religiösen Videokonferenz zum Ostersonntag gesagt hat.
Ansteckung im Gefängnis
In Brasiliens chronisch überfüllten Gefängnissen sind erste Covid-19-Fälle aufgetreten. Das gilt bereits für Haftanstalten in zwei Bundesstaaten und dem Hauptstadtdistrikt. Laut Justiz- und Sicherheitsminister Sérgio Moro ist aber alles “unter absoluter Kontrolle“. Als Vorbeugemaßnahmen wurden Besuche von Angehörigen gesperrt und Häftlinge der Risikogruppen in Hausarrest entlassen.
Abnahmen bei Unfällen und Raub von Frachtgut
Weil auf Brasiliens Straßen wegen der Ausgeheschränkungen weniger Autos unterwegs sind, hat die Zahl der Unfälle um 28 Prozent abgenommen, wie es vom Justiz- und Sicherheitsministerium heißt. Um 49 Prozent gesunken sind Überfälle auf Busse, wie Justizminister Sérgio Moro konstatiert. Um 19 Prozent abgenommen haben zudem die Diebstähle von Frachtgut.
Der Coronavirus hat allerdings nicht eine Gang davon abgehalten, vom Gelände des internationalen Flughafens Guarulhos (São Paulo) 15.000 Covid-19-Testkits zu stehlen sowie zwei Millionen Schutzartikel wie Brillen, Handschuhe, Alkoholgel und Mundschutz. Die Fracht wurde aber mittlerweile in einer Lagerhalle in São Paulo gefunden und sichergestellt. 14 Verdächtige wurden festgenommen. Auf ihre Spur ist die Polizei gekommen, weil die Kriminellen versucht haben, das Material zu verkaufen.