Mitten in der Coronaviruskrise erobern derzeit Schildkröten die sozialen Netzwerke Brasiliens. Ein Video zeigt sie im klaren Wasser schwimmend. Aufgenommen wurde das Video zum Erstaunen Vieler in der Guanabara Bucht Rio de Janeiros in der Nähe des Flughafens Santos Dumont.
Theoretisch ist die Guanabarabucht laut Biologen natürlicher Lebensraum von Meeresschildkröten. Sie sind aber nicht immer zu sehen. Berühmt ist die Bucht seit etlichen Jahren zudem durch hohe Mengen an Wohlstandsmüll.
Dass das Wasser der Bucht derzeit dennoch klar ist, erklären Experten mit dem Auftreten zweier Phänomene. Zum einen hat beim jüngsten Vollmond eine besonders hohe Flut zusätzliches Wasser gebracht. Mehr Wasser kam ebenso durch eine Kaltfront aus dem Süden in die Bucht, wie der Ozeanologe David Zee erklärt.
Der hohe Zustrom von Meereswasser hat wiederum Treibgut und Partikel nach unten gedrückt. Aber auch Schildkröten und Fische können von den Gezeitenströmen mitgebracht worden sein.
Ob das scheinbar saubere Wasser der Guanabarabucht nun tatsächlich sauberer ist als sonst, ist allerdings fraglich. Dazu wären Analysen notwendig, sagen die Meeresbiologen. Sie räumen aber ein, dass auch die Coronaviruspandemie eine Rolle spielen könnte.
Immerhin haben etliche Unternehmen ihre Aktivitäten eingeschränkt. Das bedeutet wiederum weniger Einträge aus der Industrie, geringere Abwassermengem und damit weniger Verschmutzung.
Bei den in dem Video zu sehenden Schildkröten handelt handelt es sich laut Biologen wahrscheinlich um Grüne Meeresschildkröten (Chelonia mydas).