In Brasilien ist die Zahl der Covid-19-Infektionen auf 38.654 gestiegen. An einem Tag wurde damit eine Zunahme von 2.055 Neuinfektionen registriert. An den Folgen der Lungenkrankheit verstorben sind in dem südamerikanschen Land bisher 2.462 Menschen. Damit steht Brasilien im weltweiten Vergleich an elfter Stelle.
Getestet wird nach wie vor wenig. Unter den 20 Ländern mit den meisten Covid-19-Fällen landet Brasilien mit lediglich 296 Tests pro einer Million Einwohner auf dem 19. Platz. Nur Indien schneidet mit 291 Tests pro einer Million Einwohner noch schlechter ab. Bei der Gesamtzahl der analysierten Proben bildet Brasilien mit knapp 63.000 durchgeführten Tests das Schlußlicht.
Erleichterungen bei Quarantäne
Obwohl die offizielle Zahl der Infektionen nach wie vor steigend ist, werden einige Städte und Bundesstaaten Brasiliens die Maßnahmen zur sozialen Isolation bereits flexibilisieren. In Espírito Santo dürfen in den Munizipien mit weniger als 23 Covid-19 Fällen pro einhunderttausend Einwohner die Geschäfte wieder öffnen. Voraussetzung ist die Vermeidung von Menschenansammlungen und das benutzen von Mundschutz.
Profitieren werden davon 72 Munizipe. In Goiás soll es künftig den Präfekten der Munizipe überlassen werden, ob und inwieweit sie den Kommerz wieder öffnen werden. In Santa Catarina hat es in einigen Städten bereits Erleichterungen gegeben. Santa Catarina hat bis zum Sonntag 975 Covid-19-Fälle und 32 Todesopfer registriert, Goiás 393 Infektions- und 18 Todesfälle und Espírito Santo 1.099 Infektions- und 30 Todesfälle.
Minderheitendemos gegen Quarantäne
In São Paulo, Niterói, Brasília, Belo Horizonte, Recife und anderen Städten hat es am Sonntag Autokorsos als Demonstration gegen verhängte Isolationsmaßnahmen gegeben. Gefordert wurde ebenso eine Militärintervention. In einigen Städten haben die Demonstranten dabei ihre Mittelklassewagen verlassen, um auf der Straße zu demonstrieren.
Die Mehrheit der Brasilianer steht allerdings hinter den Quarantäneregeln. Nach einer Umfrage des Institutes Datafolha haben sich sogar 79 Prozent der Befragten für eine Bestrafung bei Zuwiderhandlungen ausgesprochen.