Brasilien zählt mittlerweile 162.699 Covid-19-Fälle. Im Vergleich zum Samstag (9.) wurden am Sonntag (10.) 6.760 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Todesopfer ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums um 496 auf 11.123 gestiegen. Die Bundesstaaten São Paulo, Rio de Janeiro, Ceará, Pernambuco und Amazonas vereinen über 80 Prozent aller in Brasilien positiv Getesteter.
Coronavirus breitet sich auf kleinere Städte aus
Bisher waren vor allem die Metropolen Brasiliens vom Coronavirus betroffen. Eine Studie der Stiftung Oswaldo Cruz zeigt jedoch, dass sich der Virus in den vergangenen zwei Wochen auch auf kleinere Städte ausgebreitet hat.
Verzeichnet wurde eine Zunahme um 50 Prozent in Munizipen mit weniger als 20.000 Einwohnern. Die Hälfte von ihnen hat jedoch keine ausreichende Krankenhausstruktur. Patienten mit schwereren Symptomen müssen deshalb in die Metropolen gebracht werden.
Muttertagsgeschenk: In Koma entbundene Mutter schließt Sohn in die Arme
23 Tage musste Renata Izolli warten, bis sie ihren Sohn zum ersten Mal in die Arme nehmen konnte. Die 39-Jährige war in der 35. Schwangerschaftswoche mit Covid-19-Symptomen ins Krankenhaus gebracht worden. Einen Tag später hatte sich ihr Zustand verschlechtert. Ihr Baby wurde per Kaiserschnitt zur Welt gebracht und sie ins künstliche Koma versetzt und beatmet.
Zehn Tage kämpfte sie auf der Intensivstation ums Überleben. Ihr Sohn wurde auf die Neonatologische Intensivstation gebracht und ihr Mann ging für 14 Tage in Quarantäne. Vor zehn Tagen konnte er seinen Sohn heimbringen. Für Renata kam das vorzeitige Muttertagsgeschenk am Freitag (8.). Sie durfte das Krankenhaus verlassen und erstmals ihren kleinen Sohn in die Arme schließen.
Fernando de Noronha nach Quarantäne Virusfrei
Dass es auch anders geht, zeigt das Archipel Fernando de Noronha. Die unter Naturschutz stehende Inselgruppe hatte am 20. April strenge Quarantänemaßnahmen erlassen. Der Flughafen wurde geschlossen und die Inseln gesperrt. 28 Männer und Frauen wurden positiv getestet. Nach dem jüngsten Bericht des Gesundheitsamtes gelten sie mittlerweile alle als geheilt. Neuinfektionen hat es keine mehr gegeben.