Auch am Freitag sind in Brasilien wieder negative Rekorde verbucht worden. Die Zahl der Coronavirus-Infektionen hat im Vergleich zum Vortag um 26.928 Neuinfektionen zugenommen und ist auf 465.166 gestiegen. Bei der Zahl der Todesopfer hat es eine Zunahme von 1.124 innerhalb von 24 Stunden gegeben.
Insgesamt sind in Brasilien bisher 27.878 Menschen an den Folgen der Covid-19-Infektion gestorben. 189.476 Menschen werden vom Gesundheitsministerium als geheilt eingestuft.
Ansteckungsrate sinkt, ist aber mit 1,92 immer noch viel zu hoch
Nach Berechnungen der Gruppe Covid-19-Analytics nimmt in Brasilien die Übertragungsrate (R) ab. Am 1. Mai lag diese bei 2,53. Bis zum 28. Mai ist sie indes auf 1,92 gesunken. Von den Spezialisten wird dies immer noch als besorgniserregend eingestuft. Allerdings gibt es regionale Unterschiede.
In dem im Nordosten Brasiliens liegenden Bundesstaat Ceará wird mittlerweile ein R-Index unter 1 verzeichnet. Ceará hatte in den vergangenen Wochen bei den Infektionsfällen Rio de Janeiro überholt, konnte dann aber mit Isolationsmaßnahmen die Ansteckungszahlen wesentlich verringern. Die Wissenschaftler bescheinigen Ceará seit dem 22. April (R 3,01) eine abnehmende R-Kurve. Am 29. Mai wurde der Index mit 0,66 angegeben.
Alle anderen Bundesstaaten Brasiliens weisen hingegen eine Übertragungsrate von über eins auf. Der höchste R-Index liegt mit 5,63 in Goiás. Damit überträgt jede mit dem Coronavirus infizierte Person den Virus auf fünf bis sechs weitere Personen.
Keine Entwarnung gibt es auch für die Bundesstaaten Rio de Janeiro (2,04) und São Paulo (1,55). Das Problem ist, dass der R-Wert in den beiden Bundesstaaten schon seit längerem hoch ist. In Rio de Janeiro unterliegt er zudem starken Schwangungen. Zwischen dem 20. April, an dem der Transmissionswert bei 1,71 lag, und dem 28. Mai gab es ein stetes Auf und Ab.
Eine Tendenz ist deshalb nicht erkennbar. Ändere sich daran nichts, würde sich in Rio de Janeiro mit dem momentanen R-Index von 2,04 indes die Zahl der Infizierten bis zum 9. Juni auf 80.000 verdoppeln, so die Forscher.