Am Mittwoch ist in Brasilien alle 64 Sekunden ein neues Covid-Todesopfer registriert worden. Innerhalb 24 Stunden ist die Zahl der an den Folgen des Coronavirus Verstorbenen um 1.349 auf 32.548 gestiegen. Einen starken Anstieg gab es ebenso bei den Neuinfektionen. Sie haben in einem Tag um 28.633 zugenommen.
Offiziell gelten sind damit nach den offiziellen Daten des Gesundheitsministeriums 584.016 Brasilianer auf Covid-19 positiv getestet worden. Die tatsächliche Zahl dürfte allerdings nach Berechnungen verschiedener Studien um sieben bis zehnmal höher liegen. Im Vergleich zu anderen Ländern mit so hohen Infektionszahlen testet Brasilien weiterhin wenig.
Laut Worldometer sind von einer Million Einwohner gerade einmal 4.378 einem Test unterzogen worden. In den USA ist die Testrate mehr als zehnmal und in Spanien beinahe 20-mal so hoch.
Oxford Universität testet Impfstoff an Brasilianern
Der von der englischen University of Oxford entwickelte Impfstoff gegen den Coronavirus soll in Brasilen getestet werden. Schon in den nächsten Tagen soll unter der Beteiligung der brasilianischen Universitäten in Rio de Janeiro und São Paulo die Suche nach 2.000 Freiwillgen starten.
Die richtet sich vor allem an das Krankenhauspersonal, das der Coronavirusgefahr besonders stark ausgesetzt ist. Dass das südamerikanische Land für die Testphase ausgewählt wurde hat seinen Grund. Mit den stark steigenden Zahlen von Neuinfektionen gilt Brasilien als neues Epizentrum der Pandemie.
Mit den Impftests soll bereits in der zweiten Juniwoche begonnen werden. Die Geimpften werden bei der Studie nicht direkt dem Virus ausgesetzt. Sie sollen nach der Impfung ihrem normalen Alltag nachgehen. Nach einer bestimmten Zeit wird dann untersucht, ob sie Antikörper produziert haben.
Die Ergebnisse der Studie werden für das zweite Halbjahr 2020 erwartet. In Brasilien wird davon ausgegangen, dass der Impfstoff nach Abschluß der Testphase noch in diesem Jahr genehmigt werden und erhältlich sein wird.