Seit Tagen verzeichnet Brasilien einen extremen Anstieg bei den Coronavirusinfektionen und Todesopfern. Am Donnerstag (4.) hat es dabei einen neuen traurigen Rekord gegeben. Binnen 24 Stunden sind nach offiziellen Angaben 1.473 Todesopfer registriert worden. Die Zahl der Menschen, die in dem südamerikanischen Land an den Folgen der neuen Viruserkrankung gestorben sind, ist damit auf 34.021 gestiegen.
Lediglich die USA und Großbritannien stehen bei der Zahl der Covid-19-Todesopfer noch vor Brasilien. Rasant ist der Anstieg ebenso bei den Infektionen mit dem Coronavirus. Mittlerweile wurden vom Gesundheitsministerium 614.941 Covid-Infektionen bestätigt. Allein in den vergangenen vier Tagen ist es dabei zu über 100.000 Neuinfektionen gekommen. Am Dienstag wurden 30.925 Neuinfektionen registriert.
Nach einer Studie der Universität São Paulo-Ribeirão Preto ist Brasilien das einzige Land, das nach dem 50sten Tag seit Epidemiebeginn noch einen starken Anstieg bei den Ansteckungen verzeichnet. Mittlerweile sind bereits einhundert Tage vergangen, seit in Brasilien der erste Covid-19-Fall bestätigt worden ist. Die Übertragungsrate ist im Landesdurchschnitt zwar auf 1,4 gesunken, allerdings gibt es keinen einzigen Bundesstaat, in dem sie unter eins liegt.
Dennoch hat es in etlichen Bundesstaaten und Munizipen bereits Quarantänelockerungen gegeben. Die Forscher befürchten deshalb, dass es zu einer zweiten und stärkeren Welle kommen könnte. Die Auswirkungen von zu frühen Flexibilisierungen sind bereits in zwölf Munizipen des Bundesstaates Minas Gerais zu spüren.
Dort wurde in den vergangenen Tagen ein extremer Anstieg bei den Neuinfektionen und den Covid-19-Verdachtsfällen registriert. Vom Gesundheitsamt wird die starke Zunahme hingegen mit einer höheren Zahl an Tests begründet.
Mittlerweile sind in Brasilien 4.222 der 5.570 Munizipe und damit über 75 Prozent vom Coronavirus betroffen. Im Norden und Nordosten des Landes sind hingegen bereits in weit über 80 Prozent der Munizipe Coronavirus-Infektionen bestätigt worden.