Nach den offiziellen Daten des Gesundheitsministeriums sind in Brasilien bereits 888.271 Menschen auf Coronavirus positiv getestet worden. Allein am Montag (15.) sind 20.647 Neu-Infektionen registriert worden. Bei den Todesopfern hat es binnen 24 Stunden eine Zunahme von 627 gegeben. Insgesamt sind in dem südamerikanischen Land laut Gesundheitsministerium schon 43.959 Menschen an den Folgen der neuen Infektionskrankheit gestorben.
Manaus atmet auf
Eine positive Nachricht gibt es aus Manaus. Nach dramatischen Wochen mit überfüllten und Kollaps arbeitenden Krankenhäusern, Bestattungen in Massengräbern und kaum endenden menschlichen Dramen, hat der Präfekt der Amazonas-Hauptstadt nun die Schließung des provisorischen Covid-Lazarettes angekündigt.
Das war mit 180 Betten in einer Schule eingerichtet worden. Im Einsatz war es über zwei Monate hinweg. Seit sechs Wochen verzeichnet Manaus nun jedoch eine sinkende Zahl an Covid-Patienten und Covid-Todesopfern. Die Belegungsrate der Intensivstationsplätzze ist nach Angaben der Gesundheitsämter auf 53 Prozent gesunken.
Zu frühe Lockerungen führen zu Neuanstieg von Covid-Fällen
In mehreren Großstädten Brasiliens, in denen in den vergangenen Wochen die Quarantänemaßnahmen flexibilisiert wurden, steigen die Zahlen der Neu-Infektionen wieder an. In Porto Alegre, Curitiba, Goiânia und Belo Horizonte wurden deshalb weitere Lockerungen verschoben und die Isolationsregeln teilweise wieder verschärft.
In Belo Horizonte sind bereits 82 Prozent der Intensivstationsplätze belegt. Von einem rasanten Anstieg von Covid-Infektionen sind ebenso andere Regionen des Bundesstaates Minas Gerais betroffen. In mehreren Städten arbeiten die Krankenhäuser am Rande ihrer Kapazitäten.
Erziehungsminister ohne Mundschutz erwischt: 2.000 Reais Bußgeld
Weil der Erziehungs- und Bildungsminister Abraham Weintraub am Sonntag (14.) bei einer Demonstration in Brasília vor Anhängern des ultrarechten Präsidenten Jair Bolsonaro ohne Mundschutz erschienen ist, muss er jetzt ein Bußgeld von 2.000 Reais zahlen (umgerechnet derzeit etwa 350 Euro). Er ist der erste aus Regierungskreisen, der in den Geldbeutel greifen muss.
Allerdings ist er nicht der einzige, der seit Bestehen der Maskenpflicht ohne Mundschutz auftritt und ein schlechtes Beispiel gibt. Auch Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro ist mehrfach bei seinen Ausflügen zu Demonstrationen oder in Geschäften ohne Maske unterwegs gewesen.