Am 12. März ist in Brasilien nach offiziellen Angaben der erste Patient an den Folgen des Coronavirus gestorben. Vier Monate später haben bereits 72.100 Menschen ihr Leben wegen Covid-19 verloren. Ändert sich nichts am Rhythmus der Neuinfektionen, wird das südamerikanische Land bei den Covid-Fällen noch diese Woche die zwei Millionen Marke überschreiten.
Seit Ende Februar die erste Covid-Infektion registriert wurde, sind über 1,8 Millionen auf Covid-19 positiv getestet worden. Allein in den vergangenen sieben Tagen sind 261.626 neue Infektionen verzeichnet worden. Zu ihnen gehört auch Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro. Betroffen sind mittlerweile über 96 Prozent aller Munizipe Brasiliens.
Dennoch wird von einer gewissen Stabilität gesprochen. Die liegt allerdings auf einem hohen Niveau. Seit sechs Wochen sterben täglich im Durchschnitt über tausend Menschen an den Folgen von Covid-19, stündlich sind es etwa 42. Die Todesrate wird vom Gesundheitsministerium mit 3,9 Prozent angegeben.
Erst jetzt hat das Gesundheitsministerium indes seine Vorgaben geändert. Bisher wurden Infizierte angewiesen, zu Hause zu bleiben und erst bei schwereren Symptomen einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen sollten. Dass Ergebnis war, dass Viele erst mit schwersten Symptomen ins Krankenhaus gekommen sind.
Am Donnerstag (9.) wurde nun bekannt gegeben, dass auch Covid-Erkrankte mit leichteren Symptomen bereits behandelt werden sollten, um eine Verschlimmerung zu vermeiden. In Krankenhäusern der Bundesstaaten Goiás und Mato Grosso werden hingegen die Plätze für Covid-Patienten knapp.
In neun Bundesstaaten und dem Hauptstadtdistrikt werden zudem steigende Todeszahlen verzeichnet. Betroffen ist dabei vor allem der Süden und Zentrale Westen des Landes. In den fünf Bundesstaaten Rio de Janeiro, Acre, Amapá, Pará und Rio Grande do Norte sinken sie hingegen. Kaum Veränderungen gibt es in zwölf der 26 Bundesstaaten.