Mindestens knapp vier Millionen Menschen haben sich in Brasilien bereits mit dem neuen Coronavirus angesteckt. Nach den offiziellen Zahlen des Gesundheitsministeriums wurden seit Ausbruch der Pandemie 3,9 Millionen Brasilianer positiv auf Covid-19 getestet, 121.381 sind an den Folgen der Viruserkrankung gestorben.
Nach über fünf Monaten des steten Wachstums scheint sich die Pandemie in dem südamerikanischen Land nun abzuschwächen. Die Zahlen der Neuinfektionen lagen im August mit 1,24 Millionen neu registrierten Covid-Fällen zwar weiterhin auf hohem Niveau aber leicht unter denen von Juli (1,26 Millionen).
Eine Abnahme hat es ebenso bei der Zahl der Todesopfer gegeben. Vom Gesundheitsministerium wurden im August 28.906 Covid-19-Todesfälle registriert, während im Juli 32.881 Menschen an den Folgen der Virusinfektion gestorben sind.
Bestätigt werden die Abnahmen ebenso durch den Siebentages-Durchschnitt. Der liegt bei den Todesopfern seit dem 12. August unter eintausend. In der letzten Augustwoche sind dabei täglich etwa 867 Covid-Tote verzeichnet worden.
Eine Stabilsierung wird auch vom Imperial College of London bestätigt. Das schätzt die aktuelle Übertragungsrate in Brasilien auf 0,94. Erreicht wurde damit die niedrigse Übertragungsrate in den vergangenen fünf Monaten.
Auch wenn angesichts leichter Rückgänge bereits die Öffnung der Schulen diskutiert wird und Isolierungsregeln gelockert wurden, gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Täglich werden nach wie vor etwa 40.000 Neuinfektionen gemeldet.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums befinden sich derzeit knapp 670.000 Menschen wegen der Viruserkrankung in Behandlung oder gelten als aktive Fälle. Unter ihnen ist Kayapó-Häuptling Raoni. Der 89-Jährige wird seit Montag (1.) in einem Krankenhaus wegen Covid-19 behandelt.
Unter den Indios sind die Zahlen nach wie vor steigend. Laut dem indigenen Dachverband Apib wurden unter den knapp 900.000 Indios Brasiliens bereits 29.070 Covid-Fälle bestätigt, 761 sind verstorben. Betroffen sind 156 Völker.