Im Karneval von Rio de Janeiro wird es im kommenden Jahr keine farbenprächtigen Umzüge der Elite-Sambaschulen geben. Die Paraden wurden von der Vereinigung Liesa am Donnerstag (24.) abgesagt. Ob es ein Ersatzdatum geben wird, ist noch offen. Vorerst hat die Liga der Sambaschulen lediglich bekannt gegeben, dass die Sambaparaden nicht im Februar stattfinden werden.
Der Beschluss dazu sei einstimmig gefallen, hieß es von Liesa-Präsident Jorge Castanheira. Ob das Karnevalsspektakel im Sambódromo 2021 an einem anderem Datum ausgetragen wird, hängt laut Castanheira unter anderem von einem Impfschutz gegen das neue Coronavirus ab.
Ein anderes Problem sind die Vorbereitungsarbeiten. Die müssten theoretisch bereits auf Hochtouren laufen, um den Karneval 2021 zu bewerkstelligen. Stattdessen sind die Werkhallen der Sambaschulen wegen der Distanzierungsregeln verwaist.
Nach offiziellen Zahlen haben sich im Bundesstaat Rio de Janeiro bereits knapp 258.000 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt, über 18.000 sind an den Folgen der neuen Viruserkrankung gestorben.
Nachdem in den vergangenen Wochen eine Abnahme bei den Neuinfektionen und Covid-Todesopfern registriert wurde, steigt die Kurve seit einer Woche wieder an. Auf die Hauptstadt Rio de Janeiro entfallen etwa 100.000 Infektionsfälle und über 10.000 Tote.
In Rio de Janeiro, wie in der Großzahl der brasilianischen Städte, hat es längst Lockerungen bei den Isolationsregeln gegeben. Angesichts der erneuten Zunahmen bei den Zahlen hat die Gesundheitsbehörde des Bundesstaates allerdings zur Einhaltung von Distanzregelungen aufgerufen.