Brasilien ist eins der Länder mit der größten Biodiversität. Der Artenreichtum ist enorm, dabei sind längst noch nicht alle Tier- und Pflanzenarten wissenschaftlich erfasst. Aber auch bei den bereits bekannten Arten stehen Forscher immer wieder vor Überraschungen, wie beim “Ampel-Frosch“. Der ändert seine Farbe und schaltet bei Gefahr von Grün auf Rot um.
Forscher sprechen angesichts des Farbwechsels von einem Novum unter den Amphibien Brasiliens. Auffallend ist, dass der Wechsel in kürzester Zeit passiert, wie Amphibienexperte Alexander Mônico vom Amazonasforschungsinstitut INPA konstatiert.
Die rote Farbe soll den Frosch laut Aussagen des Experten vor einem Verschlingen durch Raubtiere schützen. Während in der Tierwelt das Rot wie ein Stoppschild funktioniert und den Jägern ein mögliches Gift signalisiert, ist der Frosch indes völlig harmlos und für Menschen ungiftig.
Das Vorkommen des Frosches mit lateinischem Namen Phasmahyla exilis ist auf ein Gebiet des Atlantischen Regenwaldes im brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo beschränkt. Weltweit kommt er lediglich dort vor. Sein Lebensraum sind dichte, mit Bächen durchzogene Wälder. Laut Mônico ist der kleine Farbwechsler dabei auf eine gut erhaltene Natur angewiesen. Für seine Ei-Ablage sind zudem saubere Gewässer notwendig.
Entdeckt wurde das Ampel-Verhalten des Frosches Phasmahyla exilis von einer Studentengruppe unter der Anleitung des Amphibienexperten Alexander Mônico im Schutzgebiet Estação Biológica de Santa Lúcia.
Phasmahyla exilis ist eine der beinahe 900 Amphibienarten, die es in Brasilien gibt. In ganz Europa gibt es hingegen lediglich 90 Amphibienarten.