Neue „Goldtropfenart“ im Atlantischen Regenwald entdeckt

Die Serra da Mantiqueira ist ein beliebtes Ausflugsziel der Bewohner der Megametropole São Paulo. Die mit dem Atlantischen Regenwald bestandene Gebirgskette ist aber auch Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, die lediglich in Brasilien vorkommen. Jetzt haben Forscher dort eine neue Art der Sattelkröte entdeckt.

Neue Frosch-Spezies entdeckt – von einer UV-Lampe beleuchtet – Foto: Nunes et al. 2021/PLOS ONE

Gerade einmal 1,5 bis 1,7 Zentimeter misst Brachycephalus rotenbergae und ist damit kleiner als seine Artgenossen. Die sind allerdings auch nicht größer als zwei Zentimeter. Wegen ihrer gelb-orangenen Farbe und ihrer kleinen Größe werden die zu Brachycephalus gehörenden Krötenarten in Brasilien Pingo-de-Ouro genannt, Goldtropfen. Von denen waren bisher 36 verschiedene Arten bekannt.

Eine Forschergruppe des Projektes Dacnis hat nun aber eine weitere Art identifiziert und mit der Publikation ihrer Arbeit die Zahl der Sattelkrötenarten auf 37 erhöht. Sie alle leben ausschließlich im Atlantischen Regenwald, eines der am stärksten bedrohten Biome Brasiliens. Gemein haben sie auch, dass sie ein Gift besitzen.

Auf den neuen Goldtropfen (Brachycephalus rotenbergae ) ist Edelcio Muscat vom Projekt Dacnis 2017 gestoßen. Das Projekt Dacnis ist eine gemeinnützige Organisation, die zum Schutz des Atlantischen Regenwaldes im brasilianischen Bundesstaates São Paulo aktiv ist. Tätig ist sie im Bereich der Umwelterziehung und ebenso der Forschung.

Zur gleichen Zeit des Fundes waren weitere Forscher gerade dabei in der Region der Serra da Mantiqueira eine Bestandsaufnahme der Tierwelt zu machen. Gesetzt war damit der Beginn der Erforschung der kleinen Sattelkröte, weil diese sich von ihren bisher bekannten Verwandten unterschied.

Auch ihre Rufe sind anders als die ihrer Artgenossen, wie die Forscher berichten. Genetische Analysen und Vergleiche haben jetzt bestätigt, dass es sich um eine neue Sattelkrötenart handelt. Die hat den Namen Brachycephalus rotenbergae erhalten.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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