Brasilien will nun doch seine Einreiseregeln verschärfen. Wer nicht gegen Covid-19 geimpft ist und in das südamerikanische Land einreisen will, muss künftig erst einmal für fünf Tage in Quarantäne. Die Vorlage eines Impfnachweises am Flughafen ist hingegen weiterhin nicht notwendig.
Offen ist noch, ab wann und wie die Quarantäne für ungeimpfte Touristen durchgesetzt werden soll. Auch dazu, ob Nichtgeimpfte die Quarantäne in bestimmten Hotels verbringen oder wie sie monitoriert werden sollen, gibt es bisher keine Aussagen.
Druck zu schärferen Einreiseregeln hat es in den vergangenen Wochen von der regierungsunabhängigen Gesundheitsbehörde Anvisa gegeben. Die hat die Einführung eines Impfnachweises für alle Einreisenden gefordert. Eingeschaltet wurde auch der Oberste Gerichtshof STF. Präsident Jair Bolsonaro und seine Regierung wollen jedoch weiterhin nichts von der Pflicht eines Covid-Impfnachweises wissen.
Gesundheitsminister Marcelo Queiroga begründete die Ablehnung einer Impfnachweispflicht mit dem Recht auf individuelle Freiheit. Vermieden werden soll auch eine mögliche Beeinträchtigung des Tourismus und der Wirtschaft, wie er bei einer Pressekonferenz zu den neuen Maßnahmen sagte.
Eine Gefahr für die Bevölkerung des Landes sieht der Mediziner und Minister nicht. Etwa 80 Prozent der über 14-jährigen Brasilianer haben nach Queirogas Angaben bereits beide Impfdosen erhalten. Die Covid-Zahlen sind zudem weiter abnehmend.
Einzelne Munizipe wie Rio de Janeiro und São Paulo haben hingegen Regeln erlassen, nach denen für den Zutritt zu bestimmten Veranstaltungen und öffentlichen Einrichtungen ein Impfnachweis vorgelegt werden muss.
Bisher müssen in Brasilien Einreiseende einen negativen PCR-Test vorlegen, der maximal 72 Stunden vor Abreise durchgeführt werden muss, sowie ein Formular für ein Gesundheitszeugnis ausfüllen.