Eine Studie der Nichtregierungsorganisation „Onçafari“ und des Instituts für den Schutz von Wildtieren „Instituto de Conservação da Animais Silvestres“ (ICAS) hat zum ersten Mal einen Jaguar (Panthera onça) dokumentiert, der die Höhle eines Riesengürteltiers (Priodontes maximus) im Nationalpark Grande Sertão Veredas zwischen den Bundesstaaten Minas Gerais und Bahia als thermischen Zufluchtsort nutzt.
Das Männchen wurde am 13. Juli letzten Jahres mit Hilfe von Kamerafallen aufgenommen. Der wissenschaftliche Artikel, in dem das Verhalten des Tieres beschrieben wird, wurde im September 2024 veröffentlicht.
Das Canasta-Gürteltier, das als „ökologischer Ingenieur“ bekannt ist, baut Höhlen, die eine konstante Temperatur von 24 °C aufrechterhalten. Den beteiligten Biologen zufolge fungieren sie als „natürliche Klimaanlage“ und bieten mehr als hundert Arten Unterschlupf. Da es sich um das größte Gürteltier der Welt handelt, legt es außerdem große Erdlöcher an, in denen Tiere wie Jaguare Unterschlupf finden. Wie andere Säugetiere zeigen auch diese Katzen verschiedene Verhaltensweisen, um sich vor übermäßiger Hitze zu schützen.
Der Onçafari-Biologe und Hauptautor der Studie, Edu Fragoso, erklärt, dass dieses Verhalten die entscheidende Rolle der Gürteltierhöhlen im Zusammenhang mit dem Klimawandel unterstreicht, der immer höhere Temperaturen voraussagt. „Wenn sich die Szenarien der globalen Erwärmung verschärfen, könnten die Gürteltierhöhlen für mehrere Arten noch wichtiger werden, da sie Schutz bieten und ein milderes Mikroklima schaffen, insbesondere während der kritischsten Perioden extremer Hitze“, erklärt Edu.