Nach fünftägigen Wettkämpfen feierten heute rund 600 Índios von 16 Ethnien den Abschluss der dritten Ausgabe der Indigenen Spiele in Pará. Die Veranstaltung fand in Conceição da Araguaia im Süden des Bundesstaates statt, rund 1.100 km von der Hauptstadt Belém entfernt. In einer Arena am Flussufer des Rio Araguaia wurde unter den indigenen Athleten die Sieger im Schwimmen, Bogenschiessen, Lanzenwurf, Kanufahren, Laufen mit Baumstämmen auf der Schulter und Tauziehen ermittelt.
Eine der Attraktionen waren dieses Jahr die Índios Matis, die erstmals an den Wettkämpfen teilnahmen und ihre Geschicklichkeit im Blasrohrschiessen und ihre Jagdtechniken vorführten. Die Matis sind ausserdem berühmt für ihre Legenden und Traditionen, die an die mythische Figur des Jaguars geknüpft sind. Der Stamm bewohnt eine wenig besuchte Region des amazonensischen Regenwaldes im Norden des Rio Solimões nahe der Grenze zu Peru. Die Vertreter der Ethnie, die kaum Portugiesisch sprechen, reisten eine Woche per Flugzeug, Boot und Bus an, um an den Spielen teilzunehmen.
Eingeladen war auch der nordamerikanische Stamm der Navajo, der in Arizona und New Mexico lebt, von denen fünf Vertreter zu den Spielen kamen. Beim Fussball, dem Lieblingssport der meisten Índios, holten sich die Xikrin im Endspiel gegen die Cayapo mit 3:0 den Titel und feierten ihren Sieg auf dem Spielfeld mit einem Tanz. Besonderen Applaus bekam der 20jährige Karit der Ethnie Gavião, der beim Bogenschiessen auf ein auf Holz gemaltes Fischauge gewann.
Neben den sportlichen Wettkämpfen wurden traditionelle Tänze vorgeführt, Workshops abgehalten und ein Diskussionsforum über die Rechte der Indigenen eröffnet. Der Verkauf von indianischem Kunsthandwerk, Körpermalereien und Fotoausstellungen vervollständigten die Veranstaltung, die vor allem auch den Kontakt der einzelnen Ethnien untereinander fördern und zur Stärkung der Identität und indigenen Kulturen beitragen soll.