Der Yanomami-Sprecher und Schamane, Davi Kopenawa, hat einen Fonds für die Yanomami gestartet. Die Aktion findet in Kooperation mit Survival International und dem Goethe-Institut statt und folgt dem Besuch einiger Mitglieder der Yanomami Indigenen Anfang Mai in Deutschland.
Das Leben der Yanomami, das grösste, relativ isoliert lebende indigene Volk im Amazonas Regenwald, wird derzeit durch die wachsende Invasion illegaler Goldschürfer bedroht. “Der Fonds wird von der Yanomami Organisation Hutukara verwaltet. Davi Kopenawa, der Präsident von Hutukara und bekannt als „Dalai Lama des Regenwaldes“, wandte sich mit diesen Worten an die Öffentlichkeit: “Ich bin Davi Kopenawa Yanomami, Schamane aus Brasilien. Die Goldsucher zerstören unser Land mit ihren Krankheiten, und die Farmer vernichten unsere Bäume. Die Bäche und Flüsse werden immer schmutziger. Viele Bäume werden gefällt. (…) Wir hoffen, dass Ihr uns helfen könnt bei unserem Kampf um die nötigen Mittel für unsere Organisation, die Hutukara Associação Yanomami – HAY.“
Hutukara (“der Teil des Himmels, aus dem die Erde hervorging“) wurde 2004 gegründet, um die Rechte der Yanomami zu stärken und ihnen zu ermöglichen, eigene Schul- und Gesundheitsprojekte zu organisieren.
Drei Mitglieder der Yanomami besuchten Deutschland anlässlich des Projektes “Amazonas – Musiktheater in drei Teilen“. Das Projekt entstand in Kooperation mit Hutukara und thematisiert die steigende Zerstörung des Amazonas Regenwalds als Lebensraum. Die Yanomami wohnten der Premiere des Musiktheaters auf der Münchner Biennale bei und besuchten Schulen im Rahmen eines vom Goethe-Institut organisierten Vermittlungsprogramms, das auf Anregung von Davi Kopenawa entwickelt wurde.
Das Amazonas Projekt beinhaltet auch das Internet-Portal mit vielfältigen Informationen und Materialen für Kinder, Jugendliche, Lehrer und alle anderen Interessierten. Weitere Aufführungen der Multimediaoper finden vom 21. bis 25. Juli in São Paulo, Brasilien, statt.
Mehrere tausend Goldgräber arbeiten derzeit illegal in dem Schutzgebiet der Yanomami. Sie sind oft bewaffnet und schleppen Krankheiten ein, gegen welche die Yanomami nur geringe Abwehrkräfte besitzen. Die Flüsse werden durch die Schürfarbeiten mit Quecksilber verschmutzt. Erst kürzlich verstarben sechs Yanomami, höchstwahrscheinlich an Folge der Verschmutzung und Attacken der Schürfer.
Linda Poppe, Leiterin des Survival Büros in Berlin, sagt: “Hutukara braucht dringend Ihre Hilfe, um die Rechte der Yanomami zu verteidigen und sich gegen die Invasion der Goldgräber einzusetzen. Ich appelliere an alle Menschen, diese Aktion zu unterstützen.“
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