Nomadenvolk des Amazonas zeigt sich, um Existenz zu beweisen

Berlin, 29. Juli 2010 PRESSEMITTEILUNG SURVIVAL INTERNATIONAL
Der Awá Karapiru überlebte ein Massacker durch bewaffnete Männer an seiner Familie. Mitglieder des kleinen Volkes der Awá Indianer, werden zwischen dem 1. und 3. August im brasilianischen Amazonasgebiet protestieren, um ihre Existenz zu beweisen und den Schutz ihres Landes vor Eindringlingen zu fordern.

Die Veranstaltung mit dem Namen „Wir existieren: Land und Leben für das Jäger und Sammler Volk der Awá“ wurde von der brasilianischen Organisation für die Rechte Indigener CIMI, der lokalen katholischen Kirche und einer Reihe von indigenen Gruppen organisiert.

Es wir erwartet, dass circa 100 Awá an dem Protest teilnehmen. Für viele von ihnen wird es das erste Mal sein, dass sie ihre Heimat in den Wäldern verlassen.

Der Protest wird in Ze Doca stattfinden, einer Stadt in der Nähe des Awá-Landes im Bundestaat Maranhão im östlichen Amazonas. Die Veranstaltung stellt eine Reaktion auf Äusserungen des Büros des Bürgermeisters dar, in denen die Existenz der Awá bestritten wird.

Die Awá sind eines von nur zwei Jäger und Sammler Völkern in Brasilien, die als Nomaden leben. Mehr als 60 Awá haben keinen Kontakt zur Außenwelt und sind durch das Eindringen illegaler Holzfäller stark bedroht.

Obwohl das Land der Awá rechtlich anerkannt ist, sind die Indianer durch Eindringlinge bedroht. Holzfäller erreichten Straßen in ihren Wäldern und Siedler, die das Wild jagen von dem die Awá leben, bringen Krankheiten und Gewalt in die Region.

Ein Bundesrichter ordnete im Juni 2009 an, dass alle Eindringlinge das Gebiet der Awá innerhalb von 180 Tagen verlassen müssen. Die Entscheidung wurde jedoch später ausgesetzt, so dass Entwaldung und Eindringlinge weiter zunehmen.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: „Die Existenz von indigenen Völkern zu leugnen ist selbsterfüllend und gehört in die koloniale Vergangenheit. Es ist auch ein Verbrechen: sobald man leugnet, dass es sie gibt, wird es sie nicht mehr geben. Sie werden verschwinden, wie so viele andere brasilianische Völker vor ihnen. Wenn Brasilien eine Führungsrolle in der Welt einnehmen will, darf es solche Verletzungen nicht länger tolerieren.“

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