Porto Nacional, 13. November 2011An diesem Samstag ging die “11. Indigene Olympiade” auf der Ilha de Porto Real, im Munizip Porto Nacional (Bundesstaat Tocantins) zu Ende. Baumstamm-Rennen, Bogenschiessen, Speerwerfen, Ringkämpfe und Fussball waren einige der umkämpften Modalitäten des Events. Unter der Devise “wichtig ist nicht zu gewinnen sondern zu zelebrieren“ bekamen alle 1.400 Athleten der 38 an den Spielen teilnehmenden Ethnien eine Medaille.
Neben der Erhaltung der indigenen Traditionen ist das erklärte Ziel der Spiele die Promovierung einer Debatte über die Erhaltung von Natur und Umwelt. Die Medaillen wurden zum Beispiel aus rustikalem Holz geschnitzt – einem kunsthandwerklichen Modell, das die Aktivitäten, die Wurzeln und die Traditionen der teilnehmenden brasilianischen Ethnien in sich vereint. Ausser dem Logo der Spiele erhielt jede Medaille eine Hülle aus “Capim dourado“ (Goldgras) – einer typischen Pflanze der Region, in der die Wettkämpfe stattfanden.
Der Koordinator der Spiele und Präsident des (Comitê Intertribal de Memória e Ciência Indígena“ (Intervölkisches Komitee der Indigenen Wissenschaft), Marcos Terena, hebt den Begriff des Umweltschutzes und der Erhaltung der Natur hervor, der sich auf dieser Veranstaltung erneut manifestiert habe: “Alles, was wir hier in diesen Spielen tun, basiert auf dem Begriff der Spiritualität – den der Weisse Mann Ökologie zu nennen pflegt. Die Medaillen und Trophäen wurden von einem indigenen Künstler des Xerente-Volkes entworfen, der aus dieser Region stammt. Lasst uns die Wertschätzung dieser kulturellen Identität des Indianers stimulieren, dieses wertvolle Erbe, das von Brasilien oft nicht erkannt wird. Aber die moderne Welt hat längst erkannt, dass sie keine Zukunft hat ohne diese Werte – die indigenen Werte“.
Marcos Terena erklärt, dass die “Spiele” weit höher einzuschätzen sind, als nur Wettkämpfe zwischen den Indianerstämmen zu sein: “Unsere Auszeichnungen darf man nicht so sehen, wie jene bei einer traditionellen Olympiade. Die Medaillen und Trophäen sind im Kollektiv zu betrachten. Damit wir mit ihnen nicht etwa neue Reibereien stimulieren oder den Wertverlust eines Verlierers. Im Gegenteil – wir wollen demonstrieren, dass die Möglichkeiten für alle die gleichen sind. Wichtig ist nicht die Rivalität des Wettkampfs, sondern die gemeinsame Zelebrierung“!