Berlin, 10. Januar 2012 PRESSEMITTEILUNG SURVIVAL INTERNATIONAL
Holzfäller sind in das Land unkontaktierter Awá-Indianer im Amazonasgebiet eingedrungen. Ein Awá-Mädchen wurden Berichten zufolge „bei lebendigem Leib verbrannt.“
Mitglieder des Guajajara-Volkes, die im selben Gebiet leben, haben gegenüber der brasilianischen NGO CIMI berichtet, dass sie nach einem Übergriff von Holzfällern die verbrannten Überreste eines Awá-Kindes im Wald gefunden hätten.
Clovis Guajajara, der die Awá schon wiederholt im Wald gesehen hat, gab an, sie seit dem Übergriff nicht mehr gesehen zu haben. Er glaubt, dass sie aus dem Gebiet geflohen sind.
Die brasilianische Indianerschutzbehörde, FUNAI, berichtet gegenüber Survival International, dass der Fall untersucht werde. Der Tod des Kindes wurde noch nicht bestätigt.
Schätzungen zufolge sollen mindestens 60 unkontaktierte Awá-Indianer in dem betroffenen Gebiet im nordöstlichen Teil des brasilianischen Amazonasgebietes leben. Sie sind eines der letzten nomadischen Jäger und Sammler-Völker Brasiliens.
Die Awá leben vom Wald, aber eine große Zahl von Holzfällern dringt illegal in ihr Gebiet ein. Ihr Land hat eine der höchsten Abholzungsraten im Amazonas-Regenwald: In einem der Awá-Gebiete wurden bereits mehr als 30 Prozent des Waldes zerstört.
Luis Carlos Guajajara berichtet heute gegenüber Survival: „Es gibt unkontaktierte Awá in dem Gebiet und die Holzfäller bedrängen sie. Die Anwesenheit der Holzfäller ist sehr gefährlich. Die Indianer in dem Gebiet haben Angst.“
Die Awá haben bereits eine Reihe brutaler Angriffe erlebt. Holzfäller haben ihnen mit dem Tod gedroht, falls sie in den Wald gehen sollten.
Survival setzt sich dafür ein, dass die brasilianischen Behörden die Holzfäller aus dem Gebiet der Awá ausweisen, bevor die Zerstörung das Leben der Indianer noch weiter gefährdet.
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Foto © Fiona Watson Survival