Das “Instituto Brasileiro de Geografia e Estatísticas“ veröffentlicht Volkszählungsdaten 2010
Das IBGE veröffentlichte unter anderem auch die demografischen Charakteristika der indigenen Bevölkerung Brasiliens, basierend auf der letzten Volkszählung vom Jahr 2010. Die allgemeinen Informationen können im Internet visualisiert werden, auf einer Karte, die Daten über die Bevölkerung, die Alphabetisierung, das Einkommen, Geburtenregister und Art der Unterbringung zeigt.
Nach diesem Bericht von 2010 haben sich 869.900 Brasilianer als indigen erklärt, von denen 36,2% in urbanen Zentren leben und 63,8% in ländlichen Gebieten. Die indigene Bevölkerung hat seit der vorletzten Zählung im Jahr 2000 um 22% zugenommen – damals ergab die Zählung 734.127 Personen. Von den 869.900 Personen der letzten Zählung erklärten sich 78.900 Personen, vorwiegend von dunkler Hautfarbe, als zu einer anderen Rasse gehörig, bezeichneten sich aber als indigen, weil sie nach der Tradition, den Sitten und der Kultur ihrer Vorfahren leben.
Die Untersuchung des IBGE der indigenen Völker wurde durch zwei neue Kriterien ergänzt: die zur Kommunikation angewendete Sprache und die geografische Lokalisierung. Ohne Einbeziehung der Sprachen aus dem Ausland, stellte man 2010 bei der indigenen Bevölkerung Brasiliens 274 unterschiedliche Sprachen fest. Portugiesisch ist inzwischen die meist benutzte Kommunikationssprache unter ihnen – mit 76,9% innerhalb der Indio-Territorien (IT) und 96,5% ausserhalb derselben. Was die Geographie betrifft, wurden 505 ITs gezählt, die als solche anerkannt sind, vorwiegend innerhalb des rechtsgültigen Amazoniens, was 12,5% des brasilianischen Territoriums entspricht. Das Volk der Tikuna stellt den grössten Teil der indigenen Bevölkerung des Landes mit 46.100 Personen.
Wer glaubt, dass die Indios immer noch in “Ocas“ (traditionellen Hütten) wohnen, den klärt der veröffentlichte Bericht auf, dass lediglich 12,6% der indigenen Behausungen diesem Typ entsprachen, und dass im Jahr 2010 nur noch 2,9% dieser Art von Behausung übrig geblieben sind, weil sich die indigene Bevölkerung zunehmend dem nationalen Lebensstil anpasst.
Was den von den Indigenen produzierten Industriemüll betrifft, so werden lediglich 16,4% von der staatlichen Müllabfuhr bedient. Der Rest wird auf brach liegende Areale geworfen.