Der Morgen des letzten Tages der 12. Indigenen Spiele, an diesem Samstag (16.11.) war geprägt vom 1.800-Meterlauf. Start und Ziel des Wettkampfes, ausgetragen auf der Avenida Antártica in Cuiabá (Bundesstaat Mato Grosso), befanden sich vor dem Eingangstor zu der Arena. Der vierundzwanzigjährige Läufer Thiago Howpy, aus dem Indiovolk der “Canela“, im Bundesstaat Maranhão, wurde Champion 2013 dieser traditionellen Disziplin. Der indigene Athlet lief den teilnehmenden 300 Indios aus 48 Ethnien davon, brach dann aber hinter der Ziellinie zusammen.
Der junge Champion lief in Strümpfen, mit einem roten Short und einer schwarzen Körperbemalung aus dem Saft der Sapoti-Frucht. Nachdem er von einer Ärzte-Equipe behandelt worden war, die mit zwei Krankenwagen vor Ort bereitstand, feierte Thiago Canela seinen Sieg. “Cuiabá ist furchtbar heiss, und meine enorme Anstrengung in dieser grossen Hitze hat mich fast erledigt. Trotzdem bin ich sehr zufrieden mit dem Resultat“, bestätigte er lächelnd.
Dreissig Minuten vor dem Rennen der Männer fand die Prüfung der Frauen statt. Die Läuferin Raiane Aphure Parkatejê, aus dem Indiovolk der Gavião, im Bundesstaat Pará, errang den Titel des weiblichen Champions – sie liess zirka 190 Konkurrentinnen hinter sich. Raiane startete barfuss und wiederholte ihre überragende Leistung der vorherigen Indigenen Spiele, an denen sie teilgenommen hatte. “In Paragominas, in Pará, und in Porto Nacional, in Tocantins, war ich ebenfalls die Erste, die die Ziellinien überquerte“, erklärte die Läuferin und freute sich über ihren erneuten Sieg.
Unter den Zuschauern beim 1.800 Meterlauf befand sich auch eine Studentin aus dem Bundesstaates Bahia. Ihrer Beurteilung nach war es eine ruhige Veranstaltung. “Das Klima begann kühl und erwärmte sich dann, aber das Wichtigste ist, das genügend Ärzte da waren, Feuerwehrleute und Krankenwagen. Ihnen allen gebührt mein Respekt. Auch den Athleten, die ein hohes sportliches Potenzial demonstriert haben und den Organisatoren der Spiele, die nichts zu wünschen offen liessen“, sagte sie.
Um die 12. Veranstaltung der Indigenen Spiele 2013 zu promoten und ihren Erfolg zu sichern, hat das Sport-Ministerium mittels des “Nationalen Sekretariats für Sport, Erziehung, Freizeit und Sozialer Einbindung (SNELIS)“, unter der Leitung ihres Sekretärs wichtige Partnerschaften ins Leben gerufen. Als Sponsoren der Spiele haben sie zirka 3 Millionen Reais zur Verfügung gestellt.
Damit wurden die Tagesspesen für Indios aus 48 Ethnien bestritten, wie zum Beispiel für die Verpflegung der Teilnehmer von ihrem Dorf nach Cuiabá und zurück. Die Beträge erreichten Werte bis zu 45,00 R$ pro Person, je nach Entfernung und Anzahl der Teilnehmer.
Mit der Regierung von Mato Grosso unterzeichnete das Ministerium eine Vereinbarung zur Ausführung der Infrastruktur eines “Olympischen Dorfes“ im Stadtteil Jardim Botânico in Cuiabá. “Diese Aktion beinhaltete die Konstruktion der Sportarena und der Unterkünfte in Form von indigenen “Ocas“ (Hütten), des Kunsthandwerks-Marktes, des Restaurants, des Pressebüros, Krankenstation und der technischen Überwachung“, erklärt die Direktorin der SNELIS, die die Durchführung des Events in der Hauptstadt von Mato Grosso begleitete.
“Das Budget für den Sport stellte auch die Verpflegung für 1.600 Indios während des 10 Tage dauernden Wettkampfes zur Verfügung – mit Frühstück, Mittagessen, Imbiss und Abendessen. Ausserdem wurden chemische Toiletten im montierten Indio-Dorf aufgestellt“, ergänzt der Koordinator der Indigenen Sportpolitik beim Sport-Ministerium.
Auch die Reisekosten, der Aufenthalt und die Verpflegung von 32 indigenen Führern aus 16 Ländern wurden übernommen. Und es fehlte auch nicht an Mineralwasser für alle Teilnehmer der Spiele, verteilt auf acht Trinkreservoirs in den Unterkünften und dem Restaurant.
Der Bundesstaat Mato Grosso beteiligte sich mit einem Betrag von 660.000 R$ an den Kosten. Diese Summe wurde in die Unterkünfte der Indios investiert und in den Kunsthandwerksmarkt. Ausserdem investierte die Präfektur von Cuiabá in Ordnungspersonal für diverse Sektoren, um die täglich anfallenden Probleme zu lösen und Wünsche zu befriedigen – allein in der installierten indigenen Arena hielten sich täglich mehr als 5.000 Personen auf.
Die Mitwirkung der Präfektur war ausserdem erforderlich bei der Wasserversorgung, der Beleuchtung, der Reinigung und Vorbereitung des gesamten Terrains, der technischen Abwicklung, und zusammen mit der Staatsregierung bei der Organisation und Realisierung der Aktivitäten.
Das “Kommitée Intertribal“, Mitorganisator der Indigenen Spiele, agierte beim Event als Ansprechpartner der einzelnen Ethnien und bei der technischen Ausführung der kulturellen und der sportlichen Aktivitäten. Hervorzuheben wäre noch die Arbeit der zahlreichen Volontäre, insbesondere die der “Universidade Federal do Mato Grosso (UFTM)“, verantwortlich für die Systematisierung der Ethnien und der Realisierung der Spiele.
Die nächsten “Jogos Mundiais dos Povos Indígenas” sind vorgesehen für Juli 2015 in Brasilien.