Die brasilianische Entwicklungsbank BNDES (Banco Nacional de Desenvolvimento Social e Econômico) wird 14,9 Millionen Reais aus ihrem Amazonasfonds (Fundo Amazônia) in die Agrarwirtschaft im Amazonasgebiet geben.
Insgesamt werden 41 Gemeinden von dem Geld profitieren. „Das ist fast der ganze Bundesstaat, der 62 Gemeinden hat“, kommentierte Eron Bezerra, Leiter des Staatssekretariats für ländliche Produktion im Amazonas SEPROR (Secretaria de Estado da Produção Rural do Amazonas). Angaben der BNDES zufolge würden knapp 75 Prozent des Amazonasgebietes so gefördert werden.
Die so unterstützten Projekte sind unter anderem die Revitalisierung der Kautschukproduktion. So sollen knapp 4.000 Seringueiros (Latexsammler) gewonnen, damit die im Amazonas heimischen Gummibäume und die daraus resultierende Produktion von Gummi wieder natürlicher erfolgt. Aber auch die Weiterverarbeitung von Kastanien und Nüssen soll revitalisiert werden. „Wir werden auch eine Fabrik für den Kastanienanbau in der Gemeinde Tefé schaffen“, erklärte Bezerra, „die Stadt mit der größten Kastanienproduktion im Bundesstaat, die noch nie zuvor eine Verarbeitungsanlage hatte.“
Des Weiteren sollen die indigenen Landwirte im Amazonasgebiet gefördert werden. Ein bisher einzigartiges Projekt in Brasilien! So sollen ihnen kleine halbmechanische Maschinen die Produktion von Maniok-Mehl zur Seite gestellt werden. „Es sind kleine Agrarbetriebe, die Maniok verarbeiten, eine traditionelle Kultur der indigenen Bevölkerung“, sagte Bezerra. Die unter dem Namen „Mandioca“ bekannte Maniok-Wurzel ist eine traditionelle Zutat in der Küche der Ur-Einwohner. Seit Jahren ist es aus den Rezepten der gesamten brasilianischen Küche nicht mehr wegzudenken. Auch den Weg nach Europa hat es bereits gefunden.
Die gesamte Förderung steht unter dem Stern der nachhaltigen und ökologischen Landwirtschaft. Den dort lebenden Menschen soll so eine neue Einnahmequelle eröffnet werden, die jedoch nur greift, wenn auch der Regenwald erhalten bleibt.
Die Abholzung des Regenwaldes ist ein seit Jahren weltweit kritisiertes Vorgehen. Ein erster Schritt gegen die Zerstörung soll auch diese neue Förderung sein.