Menschrechtsverletzungen an Indios während Militärdikatatur sollen aufgedeckt werden

Transamazonica+credito+agencia+brasil+2Viele Menschen litten unter der 20 Jahre dauernden Militärdiktatur in Brasilien. Insbesondere aber die Indios. Wie und in welcher Form die Schergen des Regimes die Menschenrechte mit Aktionen gegen die Indios übergangen und verletzt haben, soll nun eine Arbeitsgruppe ans Licht bringen. Dabei geht es unter anderem auch um den Bau der Straße Transamazônica sowie das gigantische Wasserkraftwerk Itaipú im Südwesten Brasiliens.

Im Vordergrund bei den diesjährigen Untersuchungen stehen vor allem die Verbrechen der Militärdikatatur gegen die Völker der Waimiri-Atroari-Indios im Amazonasgebiet und der Guarani-Indios im Süden Brasiliens. Aber auch die Vorgehen in der Erziehungsanstalt “Krenak” sollen genauer untersucht werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Ermittlungen sind die Aktivitäten der Indio-Landwacht „Guarda Rural Indígena“ (GRI), die im Bundesstaat Minas Gerais eingesetzt war.

Die Untersuchungen beziehen sich dabei nicht nur auf schriftliche Dokumente. Im Amazonasgebiet suchten die Ermittler der Arbeitsgruppe beispielsweise 30 Dörfer der betroffenen Indios auf, um Informationen und Hinweise zur Verletzung der Menschenrechte zu sammeln.

Gegründet wurde die Arbeitsgruppe erst im vergangenen Jahr, dennoch kann sie bereits erste Erfolg vorweisen. So erwirkte einen vorläufigen Gerichtsbeschluss zur Entschädigung der Indio-Völker Tenharim und Jiahui, die beim Bau der Straße Transamazônica geschädigt worden waren.

Um auch die Bevölkerung über die Aufklärungsversuche und den Stand der Ermittlungen zu informieren, wurde eine spezielle Internetseite eingerichtet. Dort ist beispielsweise der Figueiredo-Bericht hinterlegt, der im vergangenen Jahr im Indio-Museum von Rio de Janeiro aufgetaucht ist. In dem Bericht hielt der Prokurist Jader de Figueiredo Correia Anzeigen von Verbrechen fest, die von der Militärdikatatur zwischen 1967 und 1968 gegen die Indios begangen wurden. Das Dokument ist jedoch noch lange nicht vollständig ausgewertet.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Agencia Brasil

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