Mit über 40.000 Besuchern und 500.000 Fotos in drei Tagen ist der Kunsthandwerkmarkt der ersten Indigenen Weltspiele in Palmas einer der Besuchermagneten. Nicht nur die Erwachsenen kommen dabei auf ihre Kosten, sondern auch die Kinder. Die sind begeistert von dem Spielzeug und den Musikinstrumenten der indigenen Völker und greifen statt zu Videogame und Tablet zu Pfeil- und Bogen, Blasrohr und Peteca.
Peteca, ist eins der Spielzeuge, die in Brasilien bei Kindern und Erwachsenen beliebt ist und das bei der “Feira Internacional da Arte e Artesanato Indígena“ heiß begehrt ist. Sie besteht aus einem Säckchen, dessen Spitze mit Federn oder Stroh bestückt ist. Abgesehen von den Grundprinzipien hat jede Ethnie ihr eigenes Modell. Die Peteca wird mit der offenen Handfläche geschlagen. Wie beim Volleyball muss versucht werden, sie nicht auf den Boden aufschlagen zu lassen. Außerhalb Brasiliens ist das Spiel als Indiaca bekannt.
Beliebt sind auch die Musikinstrumente wie die kabuletê, bei der eine Trommel den Klangkörper bildet. Geschlagen wird sie jedoch nicht mit den Händen, sondern mit zwei Samen, die an Fäden an einem Steg der Trommel befestigt sind. Wird dieser gedreht, schlagen die Samen auf die Trommel.
Insgesamt beteiligen sich 44 Indio-Völker aus Brasilien und anderen Ländern an dem Kunsthandwerkermarkt, der Feira Internacional da Arte e Artesanato Indígena. Gefördert wurde der Markt von der Sebrae, einer Einrichtung zur Förderung der kleinen und Micro-Unternehmen.
Für viele Indios ist das Erstellen und Verkaufen traditioneller Kunsthandwerke eine wichtige Einnahmequelle. Von der Sebrae wurde vor den indigenen Weltspielen deshalb ein Kurs gegeben, bei dem die Teilnehmer mehr darüber erfahren haben, wie sie ihre Waren besser verkaufen können.
Seit der Eröffnung des Kunstmarktes am Freitagabend (23.) sind dort bereits knapp 42.000 Besucher gezählt worden. Schmuck, Spielzeug, Musikinstrumente, Töpferwaren und Schnitzereien sind einige der außerordentlichen Waren, die von den Indios zum Kauf angeboten werden.
Der bunte Markt mit den Indios in ihrer Stammestracht und mit Körperbemalung stößt dabei auf so viel Begeisterung, dass die dort von den Besuchern erstellten Fotos die Sozialen Netzwerke füllen. Es wird geschätzt, dass in nur zwei Tagen etwa 500.000 Fotos allein über Facebook gepostet wurden.