Raoni Metuktire ist wohl der berühmteste Ureinwohner Brasiliens. Der Indio und unermüdliche Kämpfer für den Schutz des Regenwaldes ist nun in Rio de Janeiro mit einem Preis für Umweltrechte geehrt worden.
Der wurde ihm beim ersten World Environmental Law Congress (WELC) verliehen, zu dem sich in der Stadt am Zuckerhut 400 Juristen, Umweltschützer und Politiker aus 50 Ländern getroffen haben.
Erhalten hat der 86-jährige Indio die Auszeichnung von der Weltkommission für Umweltrecht für seinen unermüdlichen Einsatz für die Umweltrechte.
Bei der Übergabe des Preises haben ihn die Repräsentanten des Kongresses stehend applaudiert. Herman Benjamin, Präsident des Superior Tribunal de Justiça verwies zudem auf die Bedeutung der indigenen Völker für den Schutz des Waldes.
So seien die von den Indios bewohnten Territorien am besten erhalten und geschützt. “Die indigenen Völker sind die Wächter des Waldes“, so Herman Benjamin. Er forderte die brasilianischen Richter deshalb auf, die Integrität der indigenen Völker zu garantieren.
International bekannt wurde Raoni 1987 nach einem Treffen mit dem britischen Musiker Sting im Parque Indígena do Xingu. Schon 1989 setzte er sich öffentlich gegen den Bau des gigantischen Wasserkraftwerkes Belo Monte inmitten des Amazonas-Regenwaldes ein, das seit wenigen Tagen die Stromproduktion aufgenommen hat.
Im gleichen Jahr bereiste er mit Sting 17 Länder, um sich für das Land seiner Vorfahren, die Ausweisung des Parque Indígena do Xingu zum Indio-Territorium und gegen das Wasserkraftwerk einzusetzen.
Das Indio-Territorium wurde schließlich 1993 homologisiert. Doch Raoni ging es nie nur um sein eigenes Volk, den Mebêgnôkre und Kayapó. Bei der Weltumweltkonferenz Rio 92 bat er um Respekt gegenüber der Natur und den indigenen Völkern.
Auch heute noch kämpft der 86-Jährige unermüdlich für die Rechte der Ureinwohner Brasiliens und den Schutz des Amazonas-Regenwaldes.