Ende Juli haben Waiãpi-Indios eine Invasion von Goldsuchern und den Mord eines ihrer Caciques (Dorführer) denunziert. Nach dem nun vorgelegten Polizeibericht soll es keine Spuren von Gewalt und Invasion geben. Der Bericht wird allerdings von verschiedener Seite angezweifelt, unter anderem vom Menschenrechtsrat der Abgeordnetenkammer.
Seine Kritik fundiert der Rat mit einem von den Indios erstellten Video. Camilo Capiberipe fordert tiefer gehende Untersuchungen. Er verweist darauf, dass der Fundort nicht von Technikern untersucht worden sei und kritisiert die späte Durchführung von Untersuchungen. Das Video zeigt nach seinen Aussagen Gewalteinwirkungen und Schnitte im Gesicht des getöteten Emyra Waiãpi.
Der vorläufige Polizeibericht kommt hingegen zu dem Ergebnis, dass es keine ausreichenden Beweise für eine Gewaltanwendung und somit Hinweise auf einen Mord gebe.
Zugetragen hat sich der Vorfall in einem Indio-Territorium im brasilianischen Bundesstaat Amapá bereits am 23. Juli. Bekannt wurde er wenige Tage später. Bis die Bundespolizei zu Untersuchungen dort eintraf vergingen weitere Tage. Sowohl die Verzögerung als auch die Durchführung der Ermittlungen stoßen auf Kritik.
Der Abgeordnete Camilo Capiberipe und die indigene Abgeordnete Joênia Wapichana haben sich am Freitag (16.) mit Vertretern von 93 Dorfgemeinschaften der Waiãpis getroffen. Beide sind skeptisch und fordern eingehendere Untersuchungen.
Auch Senator Randolfo Rodrigues hatte schon vor Bekanntwerden des Berichtes Zweifel geäußert. Die Polícia Federal (Bundespolizei )habe vor Ort Indizien wie Spuren und einen im Wald angelegten Weg ignoriert, so Rodrigues. Nicht einmal Drohnen seien eingesetzt worden.
Tatsächlich ist zwischen dem mutmaßlichen Mord und der möglichen Invasion mehr als eine Woche vergangen, bis die Region zur Spurensuche mit einem Hubschrauber überflogen wurde.
Brasiliens rechtspopulistischer Präsident Jair Bolsonaro hat die Aussagen der Indios von Anfang an öffentlich angezweifelt und als Antwort angekündigt, Indio-Territorien künftig für den Bergbau freizugeben.
Die Waiãpis-Indios sind nicht die Einzigen, die Invasionen von illegalen Goldgräbern beklagen. Nach Berichten verschiedener indigener Völker und Organisationen haben Invasionen von illegalen Goldgräbern beklagen. Nach Berichten verschiedener indigener Völker und Organisationen haben Invasionen von illegalen Goldgräbern in die Indio-Territorien in den vergangenen Monaten zugenommen.