Der Missionar Ricardo Lopez Dias soll neuer Chef der FUNAI-Abteilung für unkontaktierte Völker werden

Die Regierung des brasilianischen Präsidenten Bolsonaro hat einen evangelikalen Missionar, Ricardo Lopez Dias, als Leiter der Abteilung für unkontaktierte Völker in der Indigenen-Behörde FUNAI vorgeschlagen. Herr Dias arbeitet seit vielen Jahren mit der New Tribes Mission (NTM) zusammen, die heute unter dem Namen Ethnos360 arbeitet.

Unkontaktierte – Foto: G. Miranda/FUNAI/Survival

Sarah Shenker von Survival International sagte heute: „Einen NTM-Missionar mit der Leitung der FUNAI-Abteilung für unkontaktierte Völker zu betrauen, ist wie einen Fuchs mit dem Schutz des Hühnerstalls zu beauftragen. Es ist ein offener Akt der Aggression, eine Ankündigung, dass diese Völker auch gegen ihren Willen kontaktieren werden sollen. Dies würde sie zerstören.

Zusammen mit Präsident Bolsonaros jüngstem Plan, indigene Gebiete für den Bergbau und Erkundungen zu öffnen, ist dies ein mörderischer Plan für die Vernichtung der bedrohtesten Gesellschaften auf dem Planeten, deren Überleben jetzt auf dem Spiel steht. Wir werden uns mit aller Kraft dagegen wehren, zusammen mit unseren indigenen Verbündeten in Brasilien.“

Die NTM ist berüchtigt für ihre Versuche, auf der ganzen Welt Kontakt zu unkontaktierten Völker aufzunehmen, um sie zu missionieren. Sie ist eine der radikalsten Missionsorganisationen, deren Menschenjagden in Paraguay in den 1970er und 1980er Jahren zu mehreren Todesfällen führten.

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