Der Präfekt von São Paulo, Gilberto Kassab, gab eine 400% Erhöhung der finanziellen Zuschüsse für die “Fábrica do Samba“ (Samba-Fabrik), im Stadtteil Barra Funda in São Paulo, um 400% bekannt.
Der Präfekt unterzeichnete ein Dekret – veröffentlicht im “Diário Oficial“ – welches mit 50 Millionen Reais (zirka 22 Millionen Euro) das vorgesehene Budget von 12 Millionen Euro für dieses Jahr ergänzt. “Die “Samba-Fabrik“ stellt die Verwirklichung eines Traums dar, nämlich den, in dieser Stadt einen wirklich grossartigen Karneval zu veranstalten. São Paulo, das sich eigentlich nicht in dieser Tradition entwickelt hat, zeigt aber Jahr für Jahr mehr seine Berufung in dieser Hinsicht – und der Tourismus wächst zusehends in Funktion dieses Festes. Und nun, da die Samba-Schulen ihre Räumlichkeiten haben, können sie sich noch viel besser während des Jahres vorbereiten. Ausserdem wird das Projekt von der Idee einer beruflichen Ausbildung getragen, welche Handwerker für den Aufbau der allegorischen Wagen heranbilden soll – und auch für andere Zwecke, die der Stadt zugute kommen“, sagte Kassab.
Der Komplex wird 14 Schuppen für die Samba-Schulen der “Grupo Especial“ bekommen, ausserdem ein Zentrum für Recycling und ein administratives Gebäude. Insgesamt hat das Baugelände eine Fläche von 63.000 Quadratmeter und befindet sich in der Avenida Doutor Abraão Ribeiro, Ecke Marginal Tietê, in der Nähe des Sambódroms. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf 124 Millionen Reais, und die Bauarbeiten werden 18 Monate in Anspruch nehmen.
Man erwartet, dass in der “Fábrica do Samba“ nach ihrer Eröffnung zirka 2.800 Personen zirkulieren werden. Das Projekt sieht die Schaffung von 120 Parkplätzen vor. Zirka 250 Personen werden in den Räumlichkeiten während des Jahres arbeiten. Und während der Wochen vor den Paraden ist eine Anstellung von bis zu 2.300 Dienstleistern vorgesehen.
Die Fabrik wird auf einem Terrain am Rand der Marginal Tietê (Uferstrasse des Rio Tietê) gebaut – in Richtung Ayrton Senna, nahe der Brücke nach Casa Verde, in der Nordzone von São Paulo. Der Haupteingang dürfte sich an der Avenida Abraão Ribeiro befinden. Der Komplex für die Schuppen der 14 Samba-Schulen der “Grupo Especial“ wird auf einem Terrain von 77.000 Quadratmetern angelegt – jeder Schuppen hat zirka 2.250 m2 zur Verfügung. Zuerst hatte die Präfektur angegeben, dass jede Schule 3.900 m2 zur Verfügung hätte.
Nach Aussage von “São Paulo Obras“ wird die “Fábrica do Samba“ von São Paulo‚ der zweitgrösste Kunst- und Unterhaltungs-Komplex des Landes sein – nach der “Cidade do Samba“ von Rio de Janeiro, die eine Fläche von 130.000 m2 besetzt.
Das Projekt sieht ausserdem den Bau eines “Schulungs-Schuppens“ vor, der für Kurse, Events und Ausstellungen benutzt werden kann. Ziel der Stadtverwaltung ist es, aus der “Fabrik“ eine touristische Destination in Verbindung mit dem paulistanischen Karneval zu machen.
Nach Aussage des Sekretärs für die urbane Infrastruktur, wurde die erste Etappe bereits fertig gestellt, nun fehlt lediglich die Genehmigung des Denkmalschutzes der Landesregierung. “Nach dieser Genehmigung können wir mit dem Bau beginnen. Voraussichtlich werden Ende dieses Jahres die Schuppen fertig sein, und im nächsten Jahr der gesamte Komplex“, bestätigte der Sekretär.