Vila Isabel verwandelte die Sapucaí in einen Feldweg und erzählte vom Landleben
Die Samba-Schule “Vila Isabel“ präsentierte die bescheidene Lebensart des Volkes im Interior Brasiliens, wie den Tanz zur Violine, die Besuche des “Compadre“, die Feste im “Arraial“ und die religiösen Prozessionen. Dies war die letzte Parade des Montags (11), die eigentlich schon auf den Dienstag (12) in der Morgendämmerung fiel – die Parade begann um 04:34 Uhr und endete um 05:55 Uhr – Schreie aus dem Publikum “das ist der Champion“ begleiteten die Schule am Ausgang der Avenida.
Die “Vila“, wie sie in der Kurzform genannt wird, verwandelte die Avenida in einen Feldweg mit ihren typischen Bildern und Darstellungen eines Landlebens. Die Percussionisten waren alle als Vogelscheuchen kostümiert, und die Ala der Baianas legte noch einen drauf mit Kostümen von Leuchtkäfern.
Es gab Alas mit krähenden Hähnen, krabbelnden Heuschrecken, von Schädlingen angefressene Pflanzen, Ameisen, Gemüse und viele Blumen und Blüten – die auch ein bisschen frische Luft mit auf die Avenida transportierten.
Das Thema “A Vila canta o Brasil, celeiro do mundo – Água no feijão que chegou mais um“ (Die Vila besingt Brasilien, die Speisekammer der Welt – Wasser auf die Bohnen, wir haben einen Gast) wurde entwickelt mit 3.700 Komponenten, unterteilt in 31 Alas. Um ihre Geschichten zu erzählen, marschierte die Schule auf mit sieben allegorischen Wagen.
Der Volkssänger Martinho da Vila feierte seinen 75. Geburtstag während der Parade. Der Sambista präsentierte sich im Wagen “Die Cumpadres sind angekommen“, der ein Bauernhaus präsentierte, mit Holzofen und Haustieren im Hof. Die Absicht war es, die gastliche Seite der Landleute zu symbolisieren. Der Samba von Martinho, Arlindo Cruz, André Diniz, Tunico da Vila und Leonel wurde interpretiert von Tinga. Arlindo und Tunico, der Sohn von Martinho, kamen im Lautsprecher-Wagen hinterher.
Als Königin der Perkussion präsentierte sich die Paulistanerin Sabrina Sato. “Ich finde dieses Thema hoch interessant, denn der Bauer des Interiors ist die Seele Brasiliens. Sie repräsentiert die Würde des Brasilianers“ sagte Sabrina. “Dies ist eine verdiente Ehrung der brasilianischen Arbeiter“ ergänzte die Muse.
Die Parade begann mit der Präsentation der Erde, die vom Landmann bewohnt wird, mit dem Erwachen durch die aufgehende Sonne, wenn er zur Arbeit auf dem Feld geht. Er zeigt seine Pflanzung und beschützt sie, repräsentiert auch durch das erste Paar “Mestre-sala und Porta-bandeira“. Der Wagen “Abre-alas“ unter dem Titel “Der Planet Erde und die Sonne“ symbolisierte die harte Arbeit und die intensive Sonneneinstrahlung, wichtig für eine gute Ernte.
Die Perkussion, wie erwähnt kostümiert als Vogelscheuchen, wurde dirigiert von den Maestros Paulinho und Wallan. Das erste Paar “Mestre-sala e Porta-bandeira“ erschienen ebenfalls als Vogelscheuchen.
Die Front-Kommission, seit fünf Jahren choreographiert von dem Balletttänzer des Minizipaltheaters Marcelo Misailidis, demonstrierte die Bedeutung der Kisten, in denen der Erntereichtum vom Land in die Stadt transportiert wird. Vier verschiedene Szenen wurden gezeigt: eine Kirche, eine Kiste voller Nahrungsmittel, Tänzer in einem Gefäss mit Schlamm und ein Insekt auf einer Frucht.
Im zweiten Sektor demonstrierte der Wagen “Tatu“ die Dramen des Landwirts. Es erschienen in diesem Bereich die Überschwemmungen und die Trockenperioden, die die Arbeit des Landmanns behindern und seine Ernte gefährden. Der dritte Sektor eröffnete mit dem Wagen “Heuschrecken“ und war den Schädlingen der Landwirtschaft gewidmet.
Die produktive Seite der Landwirtschaft wurde symbolisiert durch eine grosse Sonnenblume. Die Erneuerung des Lebens erschien im vierten und fünften Sektor – mit Blumen, Früchten, Gemüse und diversen anderen Produkten. Hervorgehoben wurde die Arbeit der portugiesischen, italienischen, ukrainischen, japanischen und deutschen Emigranten, bedeutsam für die Entwicklung der Landwirtschaft in Brasilien.
Der sechste Sektor zeigte die Rückkehr nach Hause, zur Fazenda, nach einem harten Arbeitstag. Feste nach einer zufriedenstellenden Ernte wurden erwähnt, Geschichten und Witze mit den Compadres, Prozessionen und die bescheidene Küche der Landleute.
“Das Leben auf dem Land ist bescheiden, aber trotzdem ein Fest. Immer gibt es jemanden, der einem einen “Fall“ erzählen will, es gibt den üppigen Tisch am Sonntag und den Feiertagen und den Glauben an Gott und die Heiligen für eine gute Ernte nach harter Arbeit“, erklärte Rosa.
Der MMA-Champion (Mixed-Martial-Arts-Kämpfer) José Aldo marschierte zum ersten Mal im Karneval von Rio, mit einem Shirt der Direktion. “Ich bin ganz schön nervös her, weil es das erste Mal ist. Der Direktor hat mich eingeladen » sagte der Kampfsportler und gab zu, dass er überhaupt nicht Samba tanzen kann. “Ich werde eben im Stil des Gringo tanzen“.