Acadêmicos do Salgueiro wurde begrüsst von einem vibrierenden Publikum und einem gesungenen Themen-Samba durch Tausende Zuschauer von den Tribünen. Salgueiro lief als fünfte Schule dieser Nacht zum Montag (03.03.), in die Marquês de Sapucaí ein. Die Repräsentantin des Stadtteils Andaraí, in der Nordzone von Rio de Janeiro, war bereits neunmal Champion beim Carioca-Karneval und hatte sich entschieden, in diesem Jahr eine Diskussion über den Beginn der Welt einzuleiten, um damit ihren zehnten Titel zu gewinnen.
Zu diesem Thema hatte sich Salgueiro mit 4.100 Teilnehmern in die griechische Mythologie vertieft, um den Anfang des Universums zu erklären. “Für die Griechen bedeutet “Gaia“ Erde – der Ort, an dem wir wohnen, den wir kultivieren, wo wir unsere Kinder grossziehen, wo wir das Leben mit Festen zelebrieren, in Freude und vor allem, mit dem Karneval“, erklärte die Schule auf ihrer offiziellen Website.
Jedoch begab sich die “Salgueiro“ weit über die Kultur der alten Griechen hinaus. Sie benutzte das Thema, um über diverse andere Erklärungen für die Entstehung der Erde zu philosophieren und um die Erhaltung unseres Planeten zu bitten.
Die Samba-Schule “Acadêmicos do Salgueiro“, der Karnevalisten Renato Lage und Márcia Lage, wurde in grossem Stil empfangen. Das Publikum der Marquês de Sapucaí übertönte fast die Stimmen der Themensänger, so laut sangen sie den Themen-Samba mit. Das erinnerte an ihre Parade im Jahr 1993, als dieselbe Schule mit ihrem grossen Erfolg “Explode Coração“ (Explodiere Herz) auf der Avenida erschien, mit einem der berühmtesten Sambas der Geschichte.
Und mit einem solch pompösen Beginn wurde natürlich alles viel leichter.
Die Front-Kommission präsentierte die vier Elemente der Natur (Feuer, Wasser, Erde, Luft) dargestellt von afrikanischen Gottheiten – aber der beste Effekt kam dann hinterher, auf dem Eröffnungswagen, wo eine Ballerina scheinbar schwerelos über der Fläche des allegorischen Wagens schwebte.
Der zweite Wagen – er war 47 Meter lang – repräsentierte das Element Erde und mischte Indios und verschiedene Tiere zu einer wohlgestalteten Choreografie, die viel Aufsehen beim Publikum erregte. Die Schule marschierte, und das Publikum hörte nicht auf mitzusingen. Einige der Alas wurden mit stehenden Ovationen bedacht.
Der Wagen des Elements Wasser stand ebenfalls nicht hinter den anderen zurück. Herrlich beleuchtet und mit einer riesigen Seeschlange bestückt, schmückten die verschiedenen Blautöne der Dekoration die Sapucaí und gaben der Parade einen ganz besonderen Touch.
Der Wagen des Elements Feuer – obwohl mit kleinen Beleuchtungsproblemen während der Parade – zog ebenfalls alle Aufmerksamkeit auf sich, indem er das Feuer als Synonym der Macht und Stärke prä-kolumbianischer Völker Amerikas präsentierte, wie zum Beispiel der Mayas, Inkas und Azteken, die den Sonnengott verehrten.
Kurios war auch der grandiose Hindu-Tempel, der auf dem Wagen des Elements Luft den Blick der Zuschauer auf sich zog. In diesem Sektor machte die Schule auf die Bedeutung der Erhaltung unseres Planeten aufmerksam, auf die Besitzgier und die Macht der Zerstörung.
Weil noch die sechs Samba-Schulen der 2. Parade-Nacht fehlen, (die heute Montagnacht paradieren werden), ist es noch zu früh, um darüber zu spekulieren, ob die “Salgueiro“ Chancen hat, in diesem Jahr 2014 Champion zu werden, aber sicher ist, wenigstens an diesem ersten Tag der Paraden in der “Grupo Especial“, dass sie die Auserwählte des Publikums auf den Tribünen gewesen ist – sie beendete ihre Parade unter dem Chor der Zuschauer “der Champion“!