Gestern Sonntag (15.02. um 21:50 Uhr lokaler Zeit) wurde der Karneval 2015 der “Grupo Especial“ von Rio de Janeiro von der Samba-Schule “Viradouro” eröffnet. Unter dem Gesang „ôôôô, ôôôô, ôôôô, Brasil“, dauerte ihre Parade vier Minuten unter dem Limit von 82 Minuten. Juliana Paes, die erste Muse der Schule, präsentierte sich bereits in der “Comissão de frente“ (Front-Kommission), zu Beginn der Parade.
Viradouro litt ein bisschen unter dem einsetzenden Regen, besonders die Federn einiger Kostüme wurden in Mitleidenschaft gezogen. Punktabzug werden wohl die Aussetzer im Ton bringen, gleich zweimal in den ersten zehn Minuten der Parade. Der letzte Wagen präsentierte schwarze Engel, einer von ihnen mit einem beschädigten Arm.
Weitere Berühmtheiten, die an dieser Parade teilnahmen waren der spanische Tennis-Crack Rafael Nadal und der Ex-Tennis-Champion Gustavo Kuerten, mit Regenumhängen und den Trikots der Viradouro.
Der Verein, der im vergangenen Jahr noch in der “Serie A“ marschierte und in diesem Jahr zur Spitzengruppe aufgerückt ist, präsentierte als Königin der Percussion Raíssa Machado (zwei Monate nach der Geburt ihres ersten Kindes) und Carol Nakamura, Ex-Assistentin des TV-Entertainers Faustão.
Mit 30 “Alas“ (Themengruppen) und 7 allegorischen Wagen, marschierte die Schule unter ihrem Thema “Nas veias do Brasil, é a Viradouro em um dia de graça“ (In den Adern Brasiliens, das ist die Viradouro an einem begnadeten Tag), über die Bedeutung der schwarzen Rasse in der Zusammensetzung des brasilianischen Volkes.
Eine Kuriosität war, dass der Samba aus zwei Kompositionen von Luiz Carlos da Vila bestand, der im Jahr 2008 gestorben ist. Unter den 3.500 Komponenten, paradierten auch Kinder in der Ala der erneuerten Energie, zur Ehre der Kindergottheiten.
Die rot-weisse Schule verteilte sich auf der Avenida mit Alas über Giraffen und einem Eröffnungswagen mit wilden afrikanischen Tieren – besonders hervorzuheben, die Löwen und die rituellen Masken. Insgesamt transportierte dieser Wagen 72 Skulpturen.
Die Front-Kommission zeigte die “Wiederentdeckung Brasiliens“, mit Sklavenschiffen anstelle der Entdecker-Karavellen. An den “Maracatu“ (afro-brasilianische Folklore) wurde erinnert, und an die “Congadas“ (afro-brasilanische Tänze), die katholische und afrikanische Elemente vereint haben.
Der “Berimbau“ (Bogen mit Drahtbespannung) erklang zu Ehren des “Capoeira“-Fusskampfes. Eine weitere Ala war eine Huldigung des ersten Sambas, der in Brasilien auf Platte erschien “Pelo Telefon“, komponiert von Donga. Cartola, der Sambista der Samba-Schule Mangueira, wurde von zwei Alas repräsentiert – mit Rosen und den Farben Grün und Rosa, natürlich. Der fünfte Wagen symbolisierte den Samba und Pagode des “Morro Carioca“ (den lokaltypischen Samba aus Rio de Janeiro).