Die Stadtverwaltung von Rio de Janeiro hat seit gestern (26.02.2016) ihre Aktionen zur Kontrolle und Bekämpfung des Denguefieber-Überträgers “Aedes aegypti“, im Sambódromo an der Avenida Marquês de Sapucaí, verstärkt, wo sich in Kürze zum diesjährigen Karneval Tausende Personen versammeln werden, um die Paraden der lokalen Sambaschulen zu erleben. Derselbe Ort wird schon seit einiger Zeit an allen Wochenenden von einer grossen Zahl Menschen belagert, die bei den technischen Proben der verschiedenen Karnevalsvereine zuschauen.
Gestern versprühten spezialisierte Fahrzeuge der Stadtverwaltung Insektizid in allen Abschnitten der Parade-Avenida Sapucaí, und Agenten der Gesundheitsbehörde kontrollierten anschliessend alle Sektoren der Tribünen und Logen, sowie die Abwasser-Siphons des Sambódromos. Nach Auskunft des Koordinators für ambientale Gesundheitskontrolle des Sekretariats der Stadtverwaltung, Marcus Vinicius Ferreira, könnte die Präsenz von Vektoren (Virusträgern) im Sambódromo, wegen der vielen Leute auf engstem Raum, eine Epidemie auslösen.
“Wenn wir die Menge der Moskitos verringern, reduzieren wir die Anzahl der weiblichen Insekten (denn nur die stechen) und damit auch die Larvenproduktion. Unsere Agenten haben in allen Sektoren Insektizid versprüht, unter besonderer Behandlung der Abwasser-Siphons zur Vernichtung eventueller Larvenkolonien“, erklärte er.
Das Sambódromo erlebt zur Zeit Verbesserungsarbeiten zur Installation von Stühlen und eine Reform der Tribünen und Logen für den bevorstehenden Karneval. Bis es soweit ist, werden die Agenten des Sekretariats für Gesundheit an jedem Wochenende erneut im Einsatz sein – ebenfalls in der “Cidade do Samba“, in der Hafenzone von Rio, wo die Werkstätten der Sambaschulen stehen und täglich Tausende Personen ein und ausgehen, die mit der Ausstaffierung der allegorischen Wagen beschäftigt sind.
Olympische Einrichtungen
Die Stadtverwaltung hat auch ein Auge auf die Einrichtungen der Olympischen und paraolympischen Spiele, die in Rio de Janeiro in den Monaten August und September diesen Jahres ausgetragen werden. Wie Marcus Vinicius Ferreira berichtet, wird jede fertiggestellte Sportanlage von den Agenten der Gesundheitsbehörde genauestens kontrolliert und gegen eine eventuelle Einnistung der Moskitos desinfiziert.
“Ab April bekommen alle Trainingszentren, sowie die Einrichtungen zur Unterbringung der Athleten, permanent anwesende Agenten zur Kontrolle und Vernichtung eventueller Moskitos zugeteilt – das verschafft uns eine Garantie, dass dieses Problem während des Mega-Events auf ein Minimum reduziert sein wird“.
Anmerkung der Redaktion: Bis vor kurzem gab es gegen den Dengue-Virus keine spezifische Behandlung. Jedoch gegen Ende 2015 wurde der erste Impfstoff “Dengvaxia“ von dem französischen Laboratorium SANOFI PASTEUR offiziell zugelassen, der gegen alle vier Varianten des Virus wirkt – sein Impfschutz liegt bei 93%! Impfpräparate weiterer Pharmaunternehmen erwartet man in Kürze.