Die Elite-Sambaschulen Rio de Janeiros können aufatmen. Angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise Brasiliens, haben sie um Zuschüsse gefürchtet. Die sind ihnen jetzt in Millionenhöhe von der Stadt zugesichert worden. Immerhin ist das Karnevalsspektakel ein Touristenmagnet und sorgt für Arbeitsplätze und Umsätze.
Zwei Millionen Reais (umgerechnet derzeit etwa 558.000 Euro) ist jeder der zwölf Elite-Sambaschulen zugedacht worden, wie von der Präfektur bekannt gegeben worden ist. Bis zum Jahresende sollen 80 Prozent davon ausgezahlt werden. Die restlichen 20 Prozent werden die Eliteschulen 2017 erhalten, wenn sie die ersten Abrechnungen vorlegen werden.
Für die Sambaschulen ist der Zuschuß für die Paraden im Sambódromo ein wichtiger Beitrag, um Material und Produzenten der prachtvollen, alegorischen Wagen und tausende Kostüme zu bezahlen. Wie bei Unternehmen macht die Wirtschaftskrise auch ihnen zu schaffen. Etliche große Sponsoren haben sich ganz zurückgezogen oder ihre Spenden reduziert.
Schon 2015 versiegt ist auch die Geldquelle des Bundesstaates Rio de Janeiro. Der hatte bis dahin die Paraden im Sambódromo mit insgesamt jährlich sechs Millionen Reais (umgerechnet etwa 1,67 Millionen Euro) unterstützt. Auf die müssen die Sambaschulen aber auch dieses Jahr vezichten.
Sorgen hat den Karnevalstreibenden auch die Wahl von Marcelo Crivella zum Bürgermeister bereitet. Der 59-jährige Politiker gilt als extrem konservativ und ist Bischoff der Neo-Pfingstkirche “Igreja Universal do Reino de Deus“, einer der mächtigsten Freikirchen Brasiliens, die ihren Anhängern statt Karneval die Teilnahme an kirchlichen Veranstaltungen während der Faschingstage anrät.
In einem Interview hat Crivella jetzt aber die Bedeutung des Karnevals und der Sambaparaden für den Tourismus Rio de Janeiros hervorgehoben. Eingeräumt hat er allerdings, dass zukünftige Förderungen von den bestehenden Verträgen und der Schuldenhöhe der Prefäktur abhängen werden.