Der Karneval hat in Brasilien nicht nur die Menschen, sondern auch die Wirtschaft bewegt. Allein in der Stadt Salvador da Bahia hat er für 200.000 temporäre Arbeitsplätze gesorgt. In Rio de Janeiro werden die Umsätze in der fünften Jahreszeit auf drei Milliarden Reais (umgerechnet derzeit etwa 920 Millionen Euro) geschätzt.
Für viele Städte Brasiliens bedeutet der Karneval eine wichtige Einnahmequelle. In Recife wird von der Injektion von 1,2 Milliarden Reais (etwa 370 Millionen Euro) ausgegangen. Die Belegungsquote der Hotels und Pousadas wird mit 95 Prozent angegeben. Das Gleiche gilt für Salvador da Bahia.
Hat die Wirtschaftskrise im Vorfeld zu Einsparungen bei den Investitionen für die Festtage geführt, war beim Karneval selbst kaum etwas davon zu spüren. Verzeichnet wurde in fast allen Hochburgen eine Zunahme der Touristenzahlen, wobei der absolute Großteil brasilianische Touristen sind.
In São Paulo ist bei den Paraden im Sambodrom eine Steigerung von 167 Prozent verzeichnet worden. Die Zahl der am Straßenfasching teilnehmenden Menschen hat sich sogar verdreifacht. Die Touristen haben zudem um 55 Prozent mehr ausgegeben als im Vorjahr, wie es in einer Erhebung des Tourismusamtes SPTuris heißt.
Von Belo Horizonte wird ein historischer Rekord vermeldet. Dort sind die Besucherzahlen um 19 Prozent gestiegen. Für Rio de Janeiro werden die Zahlen indes erst in den kommenden Tagen präsentiert. Geschätzt wird, dass etwa 1,1 Millionen Menschen in die Stadt am Zuckerhut gekommen sind. Noch ist dort der Karneval nicht vorbei.
Auch wenn Aschermittwoch schon überschritten wurde, haben am Samstag (4.) noch einmal 46 Blocos zehntausende Menschen auf die Straßen gezogen. In Rio de Janeiro sah es ähnlich aus. Dort ist mit 35 Blocos gefeiert worden und haben sich im Sambodrom die Sieger der Karnevalsparaden noch einmal präsentiert.