In den Städten Brasiliens wird der Karneval 72 Millionen Menschen mobilisieren, wie eine Studie des Kreditschuztservice SPC zeigt. Allein in São Paulo werden bei den Straßenfesten der “blocos“ über vier Millionen erwartet.
Offiziell wird das bunte Treiben in der Megametropole am Samstag (3.) eröffnet. Allein an diesem Vor-Karnevals-Wochenende werden 187 Blöcke in Parkanlagen, auf Plätzen und auf den Straßen hunderttausende Feiergäste anziehen.
Angemeldet sind dieses Jahr insgesamt 493 blocos und damit 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings ist damit zu rechnen, dass es noch weitere, nicht offizielle Gruppen des Straßenfaschings geben wird, die “blocos rebeldes“. Sie stellen sich gegen ein von der Präfektur im Oktober 2017 erlassenes Dekret.
Mit dem wollte Bürgermeister João Doria das bunte Treiben in geordnete Bahnen lenken. Danach müssten unter anderem in den Wohnvierteln die Straßenfeste bis 20 Uhr beendet sein.
Die Folge des Dekretes sind “rebellische Blöcke“ und jede Menge Kritik, die in der Karnevalszeit aber humorvoll umgesetzt wird, wie das Motto eines der blocos zeigt. Das lautet “É Proibido Probir“ (Es ist verboten zu verbieten).
Eigentlich ist es der Titel eines Liedes, das Caetano Veloso 1968 gegen die Zensur und die Militärdiktatur geschrieben hat. Im Karneval wird dazu jedoch ausgelassen gefeiert.
In São Paulo und auch in etlichen anderen Städten Brasiliens wird die fünfte Jahreszeit keineswegs mit dem Aschermittwoch beendet. In der Megametropole stehen vielmehr bis zum 18. Februar Umzüge, Straßenkarneval und andere Evente auf dem Programm.